Sternpolka: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 8. Januar 2019, 14:10 Uhr
Auch Doudlebská polka, Linzer Polka
Tanzbeschreibung
1. Melodie
Polkarundtanz, paarweise in Tanzrichtung.
2. Melodie
Stern: Offene Hüft-Schulterfassung. Die Tänzer bilden durch Auflegen der linken Hand auf die linke Schulter des Vordermannes einen Stern. Herumgehen in Tanzrichtung. Es können auch mehrere kleine Sterne (Kreise) gebildet werden. Dazu kann die Melodie gejodelt werden.
3. Melodie
Paschen: Fassung lösen. Die Tänzer wenden sich unter Beibehaltung eines großen oder mehrere kleiner Kreise zur jeweiligen Kreismitte. Sie klatschen im 1. Takt einmal mit beiden Händen auf ihre Oberschenkel, einmal in die eigenen Hände, einmal seitlich gegen die erhobenen Hände des Nachbarn links und rechts, dies wird wiederholt, solange diese Melodie dauert.
Inzwischen verlassen die Tänzerinnen ihre Partner und stellen sich nach freier Wahl hinter einen anderen Tänzer.
Die neugebildeten Paare beginnen wieder mit Polka-Rundtanz.
Schluss
Chaos-Sternpolka
Die Sternpolka wird wie oben getanzt. Beim Klatschteil gehen die Tänzerinnen jedoch nicht im Kreis rund um die Tänzer. Sie laufen frei herum, auch durch den Tänzerkreis durch und stellen sich hinter einen beliebigen Tanzpartner. Dann wird gemeinsam Polka getanzt, der Tanz beginnt wieder von vorn.
Version Bayerischer Wald
Takt 1: In Tanzrichtung leicht geöffnete Rundtanzfassung. Wechselschritt vor in Tanzrichtung.
Takt 2: Wechselschritt rückwärts gegen die Tanzrichtung.
Takt 3-4: Eine Tanzdrehung.
Takt 5-16: Takt 1-4 dreimal wiederholen.
Takt 17-32: Hände in Schulterhöhe gefasst. Die Tänzer legen ihre linke Hand auf die linke Schulter des Vordermanns. Gehschritte in Tanzrichtung.
Takt 33-48: Die Tänzer springen beidbeinig Richtung Kreismitte, gehen leicht in die Hocke und klatschen mit beiden Händen auf beide Knie. Dann klatschen in die eigenen Hände, dann seitwärts in die Hände der Nachbarn in Kopfhöhe und wieder auf die Knie usw. Zum Schluss zweimal in die Hände der Nachbarn klatschen
Die Tänzerinnen gehen zweimal um den Kreis der klatschenden Tänzer und drehen dann hinter ihrem Tänzer nach rechts, bis der ausgeklatscht hat.
Dann von vorn. Schluss ist Takt 1-16.
Schwierigkeitsgrad
Schwierigkeitsgrad für jugendliche Tänzer: lt. 3. Auflage III anspruchsvoll, lt. 4. Auflage II mittelschwer.
Zur Tanzherkunft
(Quelle Nicola Benz, Woher – Warum – Wohin?)
Der Ursprung dieses Tanzes liegt wahrscheinlich in Ober- und Niederösterreich. Dies belegen Aufzeichnungen wie Linzer Polka, Donaudorfer Gadrill und Raxendorfer Dudler. Es gibt allerdings auch Belege in der Steiermark und in Bayern, die "Linzer Polka" wurde 1930 auch im Böhmerwald aufgezeichnet.
Eine Geschichte erklärt den Überlieferungsweg: Im 19. Jahrhundert wären tschechische Musikanten (Maurer und Holzschuhmacher) bei der Rückfahrt von Linz nach Budweis gelernt worden. Dann hätten sie im Dorf Doubly Rast gemacht und dort musiziert, auch die neu gelernte "Linzer Polka". Nachher nannten sie diesen Tanz "Doudlebská polka". Jeaqnette Novak lernte den Tanz 1947 in der Tschechoslowakei und lehrte ihn ab 1955 in New York City, USA. Von dort kam er 1956 mit Walter Grothe nach Deutschland und verbeitete sich von dort weiter.
Der Name "Sternpolka" kommt von der Figur in Takt 17-32, bei der die Tänzer einen "Stern" bilden.
Quellen
- Alte Tänze für junge Leute (Herbert Lager), Hora-Verlag, 1997
- Alte Tänze für junge Leute (neu), Hora-Verlag, 2015
- Spinnradl, unser Tanzbuch, vierte Folge
- Tänze aus Oberösterreich (Buch)
- "Steirisch Tanzen", Volkstanzmappe Fritz Frank, Arge Volkstanz Steiermark 2008
- Volkstanzmappe A
- Tanzbuch "Volkstanz in Salzburg"
- AG Sing-Tanz-Spiel: Unsere Tänze
- Volksmusikland lernen, Österreichisches Volksmusikwerk
- Tanzforum der Volkskultur Niederösterreich (Chaos-Sternpolka)
- Tanzn tua i gern (Sternpolka, Bayerischer Wald]]
- Siehe auch Tanzbeschreibung bei Volkstanzkreis Freising
- Übertragen von Volksmusik und Volkstanz im Alpenland
Hermann Derschmidt berichtet 1981 in "Tänze aus Oberösterreich", daß Rudolf Lughofer von Budweiser Musikanten Kenntnis hatte, die Ende des 19. Jahrhunderts die Linzer Polka in Österreich kennenlernten, nachspielten und die Tanzform übernahmen. Auf der Heimreise nach Budweis, bei einem Halt in Doudleby, spielten sie diese neu gelernte Linzer Polka und nannten sie nach dem Dorf "Doudlebska-Polka".
Liedtexte
Auf der Seite "Sternpolka-Text" ist ein Tanzlied zu diesem Tanz angeführt.
MP3
- Auf Ferdinand Maik's Seite Harmonikalehrgang gibt es unter Volkstänze eine downloadbare Zip-Datei Tanz und Bewegung.zip, in der die Sternpolka" als MP3 enthalten ist.
- Hier ist eine MP3-Datei von Dancilla abrufbar.
Noten
CD oder DVD
- CD-Rom Volkstänze aus der Oberpfalz
- DVD: Auftanz (CD)
- DVD: Tanz-DVD aus Passau, Folge 6
- Alte Tänze für junge Leute
- Steirisch Tanzen
- Tänze aus Kärnten
- Volkstanz in Salzburg
- Tänze aus Oberösterreich, CD 5
- Dellnhauser Tanzbodenlust
- Echt fränkisch
- Volkstänze getanzt in Oberfranken
- Danz mit 6
- Danz mit beim Schwäbischen Albverein
- Fränkische Dänz
- Sudetendeutsche Volkstänze
- Volkstänze aus der Steiermark
- Aufg'spielt zum Tanz (Südtirol)
- Tanzn tua i gern
Videos
Jugendtanz
Beim "Grenzenlos tanzen" 2004
Internationale vorarlberger Trachtentage 2000
Internationale vorarlberger Trachtentage 2000, Variante
Variante aus Schweden
Variante aus Schweden (vanlig)
Variante aus Schweden (arm på arm)
Doudlebská polka, eine Version aus der Tschechischen Republik. "Furiant" ist der Name dieser Tanzgruppe und nicht mit dem tschechischen Zwiefachen Furiant zu verwechseln.
Deutsche Tanzliste
Dieser Tanz wurde im Jahr 2015 in die Tanzliste der Deutschen Gesellschaft für Volkstanz e.V. aufgenommen.