Mazurkaschritt

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In den Mazurkaaufzeichnungen sind verschiedene Ausführungen der Mazurkaschrittgruppen zu finden. Österreichweit ist die Ausführung:

Schritt, Beistellschritt, Hupf

zu finden, sie wird meist mit dem Außenfuß begonnen, alle Schritte werden federnd ausgeführt. Mit anderen Worten:

"Tänzer und Tänzerin hüpfen unter Vorneigen des Körpers mit den äußeren Füßen, also der Tänzer mit dem linken, die Tänzerin mit dem rechten, nach vorn. In der 2. und 3. Taktzeit hüpfen beide unter Aufrichten der Körper und etwas vorankommend auf dem Innenfuß zweimal auf."

Variationen der Mazurkaschrittgruppe

Die Variationen der Mazurkaschrittgruppe sind grundlegend für die Ausbildung individueller und kollektiver Tanzstile. Die Übergänge zwischen den Schrittausführungen sind dabei oft fließend.

Allgemein verbreitet sind folgende Variationen:

Tirol (unter anderem)

  • Schritt, Schritt, Hupf, jedoch alle Schritte federnd gehupft (leichtfüssig)

(Vergleiche: Tiroler Volkstanzbuch - Karl Horak, Musikverlag Helbling Innsbruck)

Niederösterreich (unter anderem)

  • Sprung, Beistellschritt, Hupf

(Vergleiche: Volkstänze aus Niederösterreich Band 2 - Ludwig Berghold - Niederösterreichische Heimatpflege)

Bregenzerwald

  • Schritt, Beistellschritt, Hupf, mit gleichzeitigem Beugen des freien Beines so, daß dessen Wade in die Höhe des Knies kommt.

(Vergleiche: Vorarlberger Volkstänze, Edy Hofer, Vorarlberger Landestrachtenverband, Musikverlag Helbling Innsbruck)

Montafon

  • Schritt, Beistellschritt, auftupfen mit der Spitze des anderen Fußes hinter der Ferse des Standbeines.

(Vergleiche: Vorarlberger Volkstänze, Edy Hofer, Vorarlberger Landestrachtenverband, Musikverlag Helbling)

Saalbach (Salzburg)

  • Schritt und Abstoß zum Sprung, Sprung über Schrittlänge, Hupf

(Vergleiche: Ilka Peter, Salzburger Tänze, Verlag Alfred Winter, 2. Auflage 1988, S. 64)

Weitere Variationen

wurden unter anderem in Tamsweg (Lungau), Wald/Wieserberg und Saalfelden (Pinzgau), sowie in Schwarzenbach und Frankenfels (Pielachtal/Niederösterreich) aufgezeichnet und finden sich in den Tanzbeschreibungen einzelner Mazurka-Tänze.

= Kontextuelle Mazurkaschrittgruppen=

Eine eindeutige Abgrenzung der Mazurkaschrittgruppe gegenüber anderen Bewegungsfolgen ist manchmal sachlich kaum möglich und ergibt sich erst aus dem tänzerischen Kontext.

So besteht eine enge Nachbarschaft zur Nachstellschrittgruppe, da beide aus zwei Schritten bestehen, sind sie in der Schrittfolge austauschbar. Die möglichen Ausführungen von Mazurkaschrittgruppe und Nachstellschrittgruppe gehen nahtlos ineinander über. Nachstellschrittgruppe und Mazurkaschrittgruppe können einander funktional vertreten. Beleg dafür sind verschiedene Mazurka-Aufzeichnungen, die mit Nachstellschrittgruppen getanzt werden, so die Aufzeichnungen aus Schönbach (Niederösterreich), Petzenkirchen (Niederösterreich) und aus dem Schönhengster Land (Mähren).

Eine Mazurkaschrittgruppe kann auch durch schrittloses Tanzen ersetzt werden, ohne die weitere Schrittfolge zu verändern. Daher wird manchmal anstelle einer Mazurkaschrittgruppe lediglich ein Beiführen des unbelasteten Fußes getanzt, auch mit Aufstampfen, Tupftritt oder Hüpfen.

Mazurkaschrittgruppe und schrittloses Tanzen: Tupftritt oder Aufstampfen sind sich in der Praxis oft sehr nahe: ein Aufstampfen, das versehentlich belastet wird und mit anschließendem Schritt wieder korrigiert, gleicht dem Mazurkaschritt - ein zu zögerlich und damit nicht voll aufgesetzter Mazurkaschritt verändert sich zum Tupftritt oder Aufstampfen: ein Ausgangspunkt für die Bildung von Varianten.

Fachausdrücke Volkstanz

  • Ein Schritt, dann Beistellen des anderen Fußes mit Übertragung und anschließendem Hupf.
  • Au: Schnickerschritt und Bu: Masurkaschritt, wenn bei der ersten Übertragung gestampft wird.