Die goldene Brücke
Kindertanz für die Jüngsten unter 8 Jahren.
Ausgangsstellung
Zwei Kinder - genannt "Apfel" und "Birne" oder "Sonne" und "Mond" oder so ähnlich - stehen einander gegenüber und bilden mit gefassten, hochgehaltenen Händen eine "Brücke". Vorher beraten sie noch geheim, wer "Himmel" oder "Hölle" versinnbildlicht. Alle anderen Kinder bilden eine Reihe hintereinander.
Tanzbeschreibung
Die Kinderreihe zieht singend immer wieder unter der "Brücke" durch. Bei "das letzte Kind" wird ein Kind durch Senken der Arme gefangen und gefragt, ob es zum "Apfel" oder zur "Birne" will. Es stellt sich danach hinter dem gewählten Kind auf.
Sind alle Kinder der Reihe gefangen, folgt das Engel- und Teufelspiel. Nach dem Spruch:
Pantoffel, Pantoffel, der Himmel (die Hölle) ist offen, die Hölle (der Himmel) ist zu, ein Engerl (Teuferl) bist du!
werden die Engerl auf den Armen gewiegt und die Teuferl zwischen den Armen gerüttelt. Lacht dabei ein Engerl, wird es zum Teuferl.
Das Ende des Spieles ist ein Ziehwettkampf (über eine Markierung ziehen) zwischen Engerln und Teuferln.
Quellen
- Alemannisches Kinderspiel aus der Schweiz, belegt um 1500 (Gailer von Kaysersberg)
- Im gesamten Deutschen Sprachraum, auch in England und Skandinavien bekannt.
- Das Bayerland, Band 1, 1890, Seite 396
- Deutsche Kinder-Reime und Kinder-Spiele aus Schwaben, 1851
- Unsere kleinen Wurzeln
- Die Gold'ne Brücke
- Heißa Kathreinerle (Kindertänze)
- Tanzen und Springen Heft 1
- Kindersing- und Spielplätze sowie Bräuche aus Thüringen. Volkstanz - Sitte - Brauch, Beiträge zur Geschichte und Pflege des deutschen Volkstanzes. Herausgegeben von Eva Sollich. Verlag Edition Peters, Leipzig, 1988.
- Tritt in den Kreis. Vom Kinderreigen zum Jugendtanz. Herausgegeben von Peter Adelt. Verlag Volk und Wissen, Berlin, 1948.