Deutsche Volkstänze 26, Deutscher Schwerttanz (aus Siebenbürgen)

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Heft 26 der Reihe Deutsche Volkstänze

In Verbindung mit Bernhard von Peinen herausgegeben von Hans von der Au

Bärenreiter-Verlag zu Kassel, 1935

Berlin, im Gilbhard (Oktober) 1934.

Inhaltsverzeichnis

Schwerttanz aus Hermannstadt (Sibiu) in Siebenbürgen

  • Vorwort
  • Vorbemerkungen
  • Ordnung des Tanzes
  • Anmerkungen
  • Notenanhang (Pfeifermarsch der Stadt Worms)

PDF

Deutscher Schwerttanz Hier ist ein PDF mit dem kompletten Inhalt des Original-Buches abrufbar.

Einleitung kritisch betrachtet

Im Buch Volkstanz zwischen den Zeiten wird gefordert, ältere Volkstanzveröffentlichungen auf ihre Eignung zur heutigen Zeit kritisch zu hinterfragen. Dies versuche ich hier für dieses Buch. Allgemein gültiges dazu habe ich auf der Seite Gestalteter Tanz zusammengestellt.

Ich habe lang überlegt, auch diskutiert, ob ich dieses Büchlein überhaupt veröffentlichen soll. Der Grund ist nicht, dass es 1935 erschienen ist, zur Zeit des Nationalsozialismus. Und natürlich ist jedes Buch auch nach der Zeit zu beurteilen, in der es entstanden ist. In dieser Zeit sind aber doch etliche Volkstanzwerke erschienen, auch von Hans von der Au, die zwar ebenfalls heute überholte Ansichten beinhalten, aber die auch Tanzbeschreibungen bringen, die wir heute noch brauchen können.

Grund für meinen Zweifel ist, dass diese überholten nationalsozialistischen Ansichten in diesem Büchlein so im Vordergrund stehen wie in keinem anderen Werk. Ich kenne etwa sonst kein Volkstanzwerk, in dem gefordert wird, während des Tanzes den Hitlergruß zu sprechen. Ich kenne auch kein Werk, in dem ein Tanz im nationalsozialistischen Sinn umgeformt wird.

Und derartiger Unfug ist in diesem Büchlein immer wieder zu lesen, einige Beispiele sind:

  • „Die unser Volk bewegende Welle der Erneuerung“ hat, wie wir heute wissen, zum Krieg geführt!
  • Werbung für „SA und SS, Arbeitsdienst und Wehrmacht“ hatten und haben in einem Tanzbuch nichts verloren!
  • Die „ursprüngliche germanische Tanzbekleidung ist weiß“ – von wo weiß er das? (Laut Tacitus waren die germanischen Schwerttänzer nur wenig bekleidet.)
  • Oder soll das ein Hinweis sein, dass der Schwerttanz urgermanisches Gut sei?
  • Das „Tanzen in SA- oder SS-Hose mit Marschstiefeln“ (waren die eigentlich weiß?) ist hoffentlich nur mehr überholt!
  • „Vortänzer sollte ein Sturmführer“ sein – hoffentlich nie mehr!
  • Das gilt auch für „das Bekenntnis zu Führer, Volk und Reich“!
  • Am Ende steht ein hoffentlich überholter Hinweis auf „Blutsbrüder“ und „Vätererbe“.

Aber da die eigentliche Tanzbeschreibung aus 1899 ja recht brauchbar und nachvollziehbar ist, köstlich sind auch die Schwerttanzreden aus Hessen 1651, stelle ich das Büchlein doch in Dancilla ein, allerdings mit diesem Vorwort. Franz Fuchs

Quellen

Meine Meinung zum Inhalt des Buches teilen auch andere, etwa in einem Artikel des American Morris Newsletter (auf Englisch). Hier ist er abrufbar.