Kategorie:Schwerttanz
Hier werden Kettenschwerttänze aufgelistet.
Verbreitungsgebiet
Das Verbreitungsgebiet dieser Tänze umfasst Österreich, Deutschland, Schweiz sowie etliche deutschen Sprachinseln Altösterreichs, dazu Flandern, Niederlande, Teile von England und Spanien. Spärliche Vorkommen gibt es in Frankreich und Italien, in Dänemark und Schweden nur mehr historisch.
Alter
Die erste Nachreicht über einen Schwerttanz stammt aus Nürnberg 1350, die Messerer erhielten von Kaiser Karl IV. ein Privileg, zur Fastnacht ihren Schwerttanz aufzuführen. Weitere Nachrichten stammen aus Flandern (1389), Braunschweig (1443), Bautzen (1412, Reiftanz), Schweiz (1431, Reiftanz), Göttweig NÖ (1504), Salzburg (1517, Reiftanz) und Klosterneuburg (Reiftanz, 1525).
Richard Wolfram verlegt in seinem Aufsatz Schwerttanz und Schwertanzspiel aus 1932 die Herkunft des Tanzes sogar bis in die Wikingerzeit. Diese Meinung kann heute wohl nicht mehr aufrecht erhalten werden. Der Aufsatz ist in der Wiener Zeitschrift für Volkskunde, Seite 1 bis 6 erschienen, die gesamte Zeitschrift kann als PDF im Internet abgerufen werden.
Tanzsinn
Der Kettenschwerttanz wird meist nur von Männern ausgeführt, ist aber kein Kampftanz. Das Schwert (Reif, Stock, Degen) ist ein Bindeglied zwischen den Tänzern. Häufig ist er mit dem Schwerttanzspiel verbunden. Dessen wichtigstes Element ist das Töten und Wiedererwecken eines Tänzers (meist des Narren). Dies verkörpert das Aufnahmezeremoniell in einen Männerbund oder in eine Zunft.
Aufführungszeiten
Kettenschwerttänze wurden zu bestimmten Zeiten aufgeführt, Faschingsende, auch Pfingstmontag und Johannistag oder am Zunftjahrtag (Knappenjahrtag). Er war auch Zunfttanz für gewisse Handwerksgruppen, wie Waffenschmiede, aber auch Bergknappen, Schiffer, Kürschner, Schuhmacher, Metzger, Winzer und Binder.
Ein Artikel über derartige Handwerkstänze von Klaus Fillafer ist unter Zunft- und Handwerkstänze im Alpenland eingefügt.
Reiftanz
Eine jüngere Entwicklung ist der Reiftanz, wobei der Unterschied meist nur im Requisit liegt. Eine Entwicklung des 19. Jahrhunderts ist das Mitwirken von Tänzerinnen im Tanz, besonders in Bayern und Österreich.
Typen
Typ A: Kettenschwerttanz
- reiner Männertanz
Beispiel Hüttenberger Reiftanz
Typ B: Schwerttanzspiel
- reiner Männertanz
Beispiel Schwerttanz aus Großpertholz
Typ C: Reiftanz
- reiner Männertanz
Beispiel Reiftanz aus St. Georgen ob Murau
- Tanz mit Männer- und Frauenbeteiligung
Beispiel Tiroler Reiftanz
Typ D: Tänze mit Schwerttanzfiguren, ohne Requisiten, aber mit Verkleidung
- reiner Männertanz
Beispiel Burschentreffner (Männertanz)
- Tanz mit Männer- und Frauenbeteiligung
Beispiel Agattanz, Maschkeratanz, Treffner Tanz, Wenner Achter
Videos
Die Volkstanzgruppe St. Martin in Sulmtal, Steiermark tanzt diesen Bergmanns-Schwerttanz in Schottland. Wer kann beitragen,aus welchem Ort dieser Tanz stammt?
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- Schwertertanz aus Kaplitz
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- Schwerttanz aus Schwaz
- Schwerttanz aus Österreich
- Schwerttanz Bad Ischl
- Schwerttanz der Knappen
- Schäfertanz aus dem Ries
- Schäfertanz aus Gunzenhausen
- Schäfertanz Markgröningen
- Solo-Schwerttanz
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- Steirischer Reiftanz
- Sterntanz
- Steyrer Schwerttanz
- Sword Dance (Ampleforth)