Kategorie:Wechselhupftanz: Unterschied zwischen den Versionen

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Erlebnistag mit Franz Wolf im Freilichtmuseum Stübung bei Graz, 2015
Erlebnistag mit Franz Wolf im Freilichtmuseum Stübung bei Graz, 2015
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Eine slowenische Form des Strohschneiders ist im obigen Video als dritter Tanz von 1:58 bis 2:44 zu sehen.
Eine slowenische Form des Strohschneiders ist im obigen Video als dritter Tanz von 1:58 bis 2:44 zu sehen.



Version vom 2. April 2022, 16:56 Uhr

Hier ist eine alphabetische Übersicht von Wechselhupftänzen.

Ursprung

Alle heute bekannten Wechselhupftänze stammen von einem Modetanz von 1830 ab. Die verbreitetste Melodie dazu ist ein portugiesischer Marsch aus 1790. Siehe Artikel von Hans in der Au.

Es wird oft behauptet, Wechselhupftänze waren ursprünglich Fruchtbarkeitstänze der Frauen. Restformen dieses Frauentanzes hätten sich bis ins 20. Jahrhundert erhalten. Bilder von Pieter Breughel d.Ä aus dem 16. Jahrhundert zeigen aber schon den Wechselhupf als Paartanz. Es gab ihn in allen deutschen Sprachinseln des Ostens, die ab der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts entstanden sind, er war also nach dieser Meinung schon vor der Besiedlung dieser Sprachinseln allgemein bekannt. Es gab ihn aber im gesamten deutschen Sprachgebiet und darüber hinaus in fast ganz Europa. Genauso aber könnte er sich als Modetanz ab 1830 über ganz Europa verbreitet haben und so wie einige andere Tänze damals erst auch in die Sprachinseln gekommen sein.

Der Volkstanzforscher Hans von der Au wies nach, dass die Wechselhupfbewegung in alten Zeiten fruchtbarkeitsfördernde Bedeutung hatte. In vielen Landschaften ist diese Bewegung durch einen einfachen Tupftritt ersetzt. Dabei ist nicht mehr festzustellen, ob man eine Entwertung der bedeutungsvollen Bewegung im geselligen Tanz vermeiden oder eine kräftesparendere Bewegung einführen wollte (Karl Horak)

Artikel von Hans von der Au

Unter dem Titel Der Wechselhupf im Volkstanz der Landschaft Rheinfranken hat Hans von der Au 1936 im Jahrbuch für Volksliedforschung eine Zusammenfassung der Wechselhupftänze in Rheinfranken und ganz Europa versucht. Hier ist der Artikel als PDF erhältlich.

Verbreitung

Der Strohschneider und ähnliche Tänze waren im gesamten deutschsprachigen Raum (Hallescher Stiefelgalopp) und darüber hinaus in großen Teilen Europas bekannt. Ein ähnlicher Tanz mit den gleichen Wurzeln ist das Hiatamadl. In Slowenien tanzt man auf ähnliche Melodien eine Form ähnlich der französischen "La Soyotte" bzw. der spanischen (südamerikanischen) "La Raspa".

Untergruppen

In Österreich werden zwei Hauptgruppen unterschieden:

Beispiel Strohschneider aus Krumbach

Verbreitet vor allem im Osten Österreichs.

Verbreitet vor allem im Westen Österreichs.

    • Typ A, 4 Takte, zwei Tupftritte und zwei Drehungen
Beispiel Hiatamadl
    • Typ B, 8 Takte Tupftritte und 8 Takte Drehungen
Beispiel Hiatamadl aus der Steiermark

Es gibt keinen Ort in Österreich, an dem beide Formen (Strohschneider und Hiatamadl) gleichzeitig aufgezeichnet wurden.

Quellen

Herkunft des Hiatamadl-Liedes

  • Das Hüatamadl, ein Blick auf eine populären Volkstanz, von Hans Jörg Brenner, in Der Heimatpfleger, Seite 8 ff.

Video

Erlebnistag mit Franz Wolf im Freilichtmuseum Stübung bei Graz, 2015

Eine slowenische Form des Strohschneiders ist im obigen Video als dritter Tanz von 1:58 bis 2:44 zu sehen.