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Version vom 4. November 2014, 12:21 Uhr
Volksmäßige Polonaise
Ausgangsstellung
Paarweise hintereinander außerhalb des Tanzraumes. Tänzerin rechts neben dem Tänzer, die inneren Hände sind in Brusthöhe gefasst, wobei ihre Hand über der seinen liegt.
Tanzweise
Zum Aufzug beliebige feierliche Marschmelodie ("Ebenseer Hochzeitsmarsch", "Hallstädter Hochzeitsmarsch" usw.) ab Schlangengang flotte Singweisen ("Wenn alle Brünnlein fließen", "Es blies ein Jäger wohl in sein Horn", "Auf, auf zum fröhlichen Jagen", "Ein Schifflein sah ich fahren" usw.) zum Galopp beliebige Galoppweise ("Ein Jäger aus Kurpfalz") Eröffnungswalzer beliebiger Walzer.
Tanzbeschreibung
Aufzug
Aufzug durch die Mitte: Die Paare ziehen durch die Mitte der Tanzfläche.
Am Ende angelangt, schwenkt das führende Paar nach links in den Gegenzug am Rande der Tanzfläche ein, das zweite Paar schwenkt nach rechts, das dritte wieder nach links, das vierte nach rechts usw.
Beim Wiederbegegnen der beiden Paarreihen gehen diese zu viert auf der Mittellinie vor, wobei sich nebeneinander gehende Tänzer durch Handfassen verbinden.
Einschwenken der Viererreihen wie vorher der Paarreihen: erste Reihe nach links, zweite nach rechts usw.
Beim Wiederbegegnen bilden sich Achterreihen und, falls es Raumverhältnisse und Tänzerzahl erfordern, sogar Sechzehnerreihen.
Am Ende dieses Aufzuges bleiben die Reihen im Abstand von mindestens einer Schrittlänge (als Block) stehen, die Hände bleiben gefasst.
Begrüßung
Zum ruhig stehenden Block wird oft eine Begrüßung der Gäste vorgenommen.
Schlangengang
Der links außen stehende Vortänzer führt seine Reihe zunächst vorne nach rechts um deren eigenen rechten Flügel herum und sodann, am linken Flügel der zweiten Reihe vorbei, durch den Zwischenraum zwischen dieser und der dritten. Der links außen stehende Tänzer der zweiten Reihe schließt sich an die letzten Tänzerin der vorbeiziehenden Kette an und setzt damit seine Reihe ebenfalls in Bewegung.
Nun führt der Vortänzer, zum Gegenzug nach rechts einschwenkend, die Kette zwischen der dritten und der vierten Reihe hindurch usw. Die linken Flügelmänner der einzelnen Reihen schließen, einer nach dem anderen, an die jeweils letzte Tänzerin an.
Wenn der Vortänzer an der letzten Reihe vorbei ist, führt er die Kette im Sinne des Uhrzeigers zu einem großen Kreise am Außenrand der Tanzfläche.
Schnecke
Nach beendigtem Auflösen des "Schlangenganges" - es kann aber auch schon vor dem Ende der Auflösung der letzten Reihen damit begonnen werden - führt der Vortänzer die Kette im Sinne des Uhrzeigers spiralenförmig gegen die Mitte des Tanzplatzes. In der Mitte angekommen, löst er dann im Gegenzug die Schnecke wieder auf und führt die Kette zu einem großen Kreis gegen den Uhrzeiger am Außenrand der Tanzfläche.
Gasse
Vom Vortänzerpaar aus beginnend löst Paar für Paar die Fassung zum nächstfolgenden und die Partner gehen wieder nebeneinander. Das Vortänzerpaar hält nun an, die Partner wenden sich zueinander und treten, der Tänzer mit dem Rücken zur Tanzplatzmitte gewandt, etwas zurück, um die folgenden Paare hindurchzulassen. Das nächstfolgende Paar reiht sich in gleicher Weise an das Vortänzerpaar an und so reiht sich Paar an Paar an die immer länger werdende Gasse, die schließlich, bei guter Einteilung der Abstände, den ganzen Tanzplatz erfüllt. Ist das letzte Paar an seinem Platz angelangt, beendet die Musik den Marsch.
Laubengang
An Stelle des sehr festlich wirkenden Gehens durch die Gasse wird häufig der "Laubengang" gemacht, bei dem die wie bei der "Gasse" nacheinander in Gegenüberstellung stehen bleibenden Paare durch Handfassung Tore bilden, durch welche die Nachfolgenden gebückt hindurchziehen.
Galopp durch die Gasse
Während die Musik mit einer geeigneten "Galoppweise" einsetzt, jagt - das Vortänzerpaar beginnend - ein Paar knapp nach dem anderen im Galoppschritt, also im gesprungenen seitlichen Nachstellschritt, durch die Gasse und tritt an seinem Ausgangsort wieder zur Gegenüberstellung. Sobald das letzte Paar zur Ruhe kommt, bricht die Musik ab.
Will man aus irgendeinem Grund den Galopp vermeiden, so kann man auch einen "Walzer durch die Gasse" an Stelle des Galopp machen.
Eröffnungswalzer
allgemeiner Walzer.
Weitere raumfüllende Figuren sind möglich.
Zum Tanz
Der Auftanz ist keine Tanzform, die in Österreich überliefert war. Quelle dafür ist laut Herbert Lager das Buch "Tänze unserer Gemeinschaft", 1937 in Wolfenbüttel erschienen, im Auftrag der NS-Gemeinschaft "Kraft durch Freude", "Reichsnährstand", "Reichsjugendführung". Aber seit 75 Jahren gehört der Auftanz als unverzichtbarer Teil zu unseren Tanzfesten. Und auch dies halte ich für Tradition. FFuchs
Klosterneuburger Auftanz
Auf der Seite Klosterneuburger Auftanz ist die Tanzbeschreibung für den seit 1970 beim Klosterneuburger Leopolditanz üblichen, etwas komplizierteren Auftanz abrufbar. Dort bzw. auf den verlinkten Seiten sehen Sie auch Fotos und Videos.
Quellen
- Spinnradl, unser Tanzbuch, erste Folge
- Gibele Gäbele Tanzbuch
- Volkstänz us'm Ländle
- Herbert Lager, Österreichische Tänze, Unsere Grundformen, Österreichischer Bundesverlag, Wien 1959.
- Unsere Tänze, Herbert Lager, Wien 1943
- Karl Haiding und Arthur Nowy, "Tänze unserer Gemeinschaft", 1937 im Auftrag der NS-Gemeinschaft "Kraft durch Freude", Wolfenbüttel.
- www.Volkstanzkreis-Freising.de
- Übertragen von Volksmusik und Volkstanz im Alpenland
CD
- Taktvoll vokal, gesungene Volkstänze
- Husig tanzt
- Tiroler Volkstänze
- „Auftanz"
- Gibele Gäbele CD 1
- Volkstänz us'm Ländle
- Aufg'spielt zum Tanz (Südtirol)
Noten
MP3
Auf Hallstätter Hochzeitsmarsch können sie ein MP3 abrufen, gespielt von der Klosterneuburger Geigenmusik beim Leopolditanz 2011.
Liedtexte
Auf der Seite "Auftanzlieder" ist ein Tanzlied zu diesem Tanz angeführt.
Video
Grundtanz
Der Tanz wird zu den Österreichischen Grundtänzen gezählt.
Einrad-Auftanz
Der Vollständigkeit halber füge ich hier auch den Einrad-Volkstanz der Union St. Andrä Wördern beim Leopolditanz 2013 in Klosterneuburg an.