Polsterltanz aus Texing

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Texing im Pielachtal, NÖ

Ausgangsstellung

Bei kleinen Tanzunterhaltungen am Bauernhof sammelten sich 5 bis maximal 10 Paare in der ‌Stube.

Tanzbeschreibung

Alle Tanzenden gehen singend in Tanzrichtung mit Handfassung im Kreis, nur ein Tänzer mit einem Polster bewegt sich in der Gegenrichtung innerhalb des Kreises.

Es klingelt nix, es scheppert nix, es muaß nix drinnen sein.
Da Polster muaß a Lucka håbn, es kånn net ånders sein.
Und unters Kopf und übers Kopf, do muaß des Polsterl fliagn,
und wo des Polsterl niederfållt, des muaß a Busserl kriagn.

Nach dem Aussuchen einer Tänzerin folgt: beide knien auf dem Polster nieder, Küssen den gewählten Partner und dann ein kurzer Walzer.

Jetzt scheidet, jener, der gesucht hat, aus und nun beginnt das Spiel mit der Tänzerin der Mitte von vorne, sie sucht sich wieder einen Tänzer aus und so fort.

Der Tanzkreis wird also mit jedem Durchspiel kleiner. Dieses Tanzspiel wird nicht bis zum letzten Tanzenden durchgespielt, sondern abgebrochen, wenn nur mehr 3 bis 4 Personen auf der Tanzfläche sind. Diese werden mit einem Besen verjagt (außi g'stampert).

Zum Tanz

Ludwig Berghold schreibt: Um das Jahr 1981 wurde Herrn Konrad Hackner ein Polsterltanz von seinem Göd Leopold Schakerl, geb. 1911 in Texing, mitgeteilt.

Leopold Schakerl hat ihn bei geselligen Unterhaltungen selbst praktiziert. Der Polsterltanz wurde bei verschiedenen kleinen Tanzgelegenheiten in Texing und im Pielachtal um 1930 gepflegt. Nach dem 2. Weltkrieg war er in der Unterhaltungsszene nur mehr selten zu finden.

Der Tanz wurde nie ohne instrumentale Begleitung getanzt, die Musik stammt ebenfalls vom Überlieferer. Konrad Hackner sang sie dem Musikanten Karl Stöckl aus Rabenstein vor, welcher sie niedergeschrieben hat.

Quellen

  • Überliefert von Konrad Hackner nach Mitteilung seines Göd Leopold Schakerl
  • Aufgezeichnet von Ludwig Berghold am 21. April 2022

Siehe auch