Mollner Steirer

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Der Mollner-Tanz, Molln in Oberösterreich.

Ausgangsstellung

Paartanz. Der Tänzer hält mit seiner linken Hand die linke der Tänzerin über seinen Rücken hin auf seiner linken Schulter. Diese Fassung wird bis zum 13. Gsetzl (Einisteign) nicht wieder gelöst. Id Rechte des Tänzers ist gewöhnlich vorn am Gurt oder Hosenbund.

Die Tänzerin nimmt mit der freien Hand Hüftstütz. Die Fassung der beiden Linken ist lose, so dass die Drehungen leicht ausgeführt werden können.

Musik

Sieben "almerische" Achttakter mit Wiederholung bis Fine

Tanzbeschreibung

Umgang

8 Takte: Im Dreierschritt in Tanzrichtung vorwärts gehen, im 1. Viertel des 8. Taktes ein Schlussstampfer.

Radeln

Der Tänzer geht im Dreierschritt vorwärts. Die Tänzerin dreht sich unter den gehobenen, gefassten Linken linksherum zwei Takte vor dem Tänzer, zwei Takte links neben dem Tänzer im Innenkreis, zwei Takte hinter dem Tänzer und einen Takt rechts vom Tänzer, wieder im Außenkreis. Auf den 8. Takt, 1. Viertel kommt ein Schlussstampfer des Tänzers, die hoch gehobenen Linken werden zur Grundhaltung gesenkt.

Wichtig ist nicht die Drehgeschwindigkeit der Tänzerin, wichtig ist der Ort der Drehung (vorn, innen usw.)

Umgang

Wie 1. Gsetzl, es kann schon gesungen werden.

Kindelwiagn

Takt 1-2: Der Tänzer hebt die gefassten Linken von seiner Schulter über den Kopf, fasst gleichzeitig nach der auf der Hüfte ruhenden Rechten der Tänzerin und zieht diese so an sich, dass die Tänzerin unter den erhobenen Linken linksherum eine Dreiviertel-Drehung macht, bis beide kreisauswärts blicken. Dabei wird das linke Händepaar gesenkt und das rechte gehoben, unter welchem nun der Tänzer eine halbe drehung rechts, die Tänzerin gleichzeitig eine halbe Drehung links ausführen, bis beide zur Kreismitte blicken.

Takt 3-6: Fortsetzung des "Kindlwiagns" mit abwechselndem Heben der gefassten Linken und rechten. Beide blicken dadurch jeweils gleichzeitig nach der Mitte oder nach außen.

Takt 7-8: Im 7. Takt dreht sich die Tänzerin allein weiter, bis sie dem Tänzer das Gesicht zuwendet. Das rechte Händepaar senkt sich zum linken. Der Tänzer nimmt alle vier Hände an seine linke Hüfte und macht am Schluss des 7. Taktes eine sehr rasche Dreiviertel-Drehung rechts bis zum Blick in die Tanzrichtung und auf das 1. Viertel des 8. Taktes den Schlussstampfer. Die Tänzerin wird dabei mit leichtem Schwung an die linke Seite des Tänzers ins Kreisinnere gezogen.

Während des Kindelwiegens bewegt sich der Tanzkreis langsam in Tanzrichtung vorwärts.

Nachizarrn (einwendi) (Innen nachziehen)

In dieser Fassung in Tanzrichtung im Dreierschritt vorwärts. Die Tänzerin lässt sich dabei (locker) ziehen, indem sie leichten Widerstand leistet. Dadurch strecken sich die Arme.

Einmal durchschliafn und Radeln

Takt 1-2: Der Tänzer beugt sich mit fast gestreckten Knieen und waagrechtem Oberkörper vor und dreht sich in dieser Haltung gebückt am Ort rechts herum unter den gefassten Händen einmal durch. Tänzerin Dreierschritt am Ort. Nun richtet sich der Tänzer rasch auf, hebt die gefassten Hände paarweise wieder hoch und kommt nach Beendigung des Drehens links an der Tänzerin im Kreisinneren vorbei hinter diese, wendet sich sogleich in die Tanzrichtung und dreht die Tänzerin links herum aus. Dann lassen die rechten Hände los und senken sich zur gewöhnlichen Haltung.

Takt 3-8: Es folgt das Radeln wie beim 2. Gsetzl, nur wird es vor dem Tänzer ausgelassen, weil das Durchschliefen zwei Takte dauert. Gleichzeitig mit dem Schlussstampfer senkt der Tänzer das linke Händepaar an seine rechte Hüfte und greift mit der Rechten rasch drüber zur Grundhaltung am Gurt. Der linke Arm der Tänzerin ist nun zwischen Körper und Arm des Tänzers.

Nachizarrn (auswendi) (Außen nachziehen)

Wie 5. Gsetzl, nur geänderte Fassung.

Zweimal Durchschliafn und Radeln

Möglichkeit A: Der Tänzer macht vorerst aufrecht eine halbe Drehung rechts, bückt sich dann und schlüpft rechts herum unter dem einen Arm durch und vollendet in gebückter Stellung noch eine weitere Drehung rechts herum (4 Takte). Er kommt wieder an der linken Seite der Tänzerin im Innenkreis hinter diese, hebt rasch die gefassten Hände zum Radeln, und zwar ein Takt links innen, ein Takt hinter dem Tänzer, ein Takt rechts außen und im 8. Takt Schlussstampfer mit Armsenken zur Grundhaltung.

Möglichkeit B: Wie A, nur dass der Tänzer auch die Rechte der Tänzerin fasst, nach der ersten aufrechten Drehung alle vier Hände an seine linke Hüfte bring - dort müssen siese auch beim weiteren Drehen bleiben - und dann die zwei weiteren Drehungen unter den gefassten Händen gebückt durchführt. Dann Radeln wie bei A.

Umgang (Singen)

Wie im 1. Gsetzl. Während des Umganges reichen sich Tänzer und Tänzerin hinter dem Rücken der Tänzerin die rechten Hände.

Mühlradl rechtsherum

Mühlradl linksherum

Umgang (Singen)

Einisteign (Zsammspringen)

Umgang mit Paschen

Unters Gsicht paschen

Damit ist ein Ablauf durch. Es folgt wieder das 1. Gsetzl bis zum 11. Gsetzl. Mit diesem Teil (Mühlradl linksherum) schließt der Tanz, auch wenn er mehrmals wiederholt wird. Jedoch wird gern an den Schluss noch ein Umgangs- und Singgsetzl angeschlossen.

Quelle

Gewährsmann

Der alte Silbersberger aus Leonstein: Der Tanz wurde 1870 in dieser Form allgemein getanzt, gehört daher zu den ältesten unverbildet überlieferten Formen.

CD

Videos

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