Kategorie:Kontratanz in Kolonnen
Aufstellung
Aufstellung in Kolonnen, immer ein Paar (oder zwei oder ein Trio, genannt Reihe 1) blicken in Tanzrichtung, eines (oder zwei oder ein Trio, genannt Reihe 2) blicken in Gegenrichtung. Mehrere dieser Gegenreihen stehen hintereinander
- auf einer Geraden,
- im Kreis.
Tanzprinzip
Je zwei Gegenreihen tanzen miteinander eine Kehre, tauschen am Schluss die Plätze und stehen somit einem neuen Gegenpaar gegenüber. Der Tanz kann so lange wiederholt werden, bis alle Gegenreihen miteinander getanzt haben.
Wird der Kolonnentanz auf einer Geraden getanzt, so bleibt nach jeder Kehre am Ende eine Reihe über, dreht sich um und wartet, bis die Kehre beendet ist. Nun tanzen sie in Gegenrichtung durch die Kolonne zurück.
Am Ende können sich auch neue Paare einreihen und warten, bis die Reihe an sie kommt.
ursprüngliche Aufstellung
Ursprünglich stellte man sich in zwei großen Gegenkolonnen auf. Die erste Kehre wurde nur von den beiden ersten Reihen getanzt. Mit jeder Kehre setzen zwei weitere Reihen ein, bis schließlich alle in den Tanz mit einbezogen sind.
heute gebräuchliche Aufstellung
Die Kolonnen sind von Anfang an in mehrere, sich zugewandte Doppelreihen aufgelöst. Alle Reihen beginnen gleichzeitig den Tanz.
Geschichte
Ende des 18. Jahrhunderts tauchte in Frankreich ein neuer Kontratanztyp auf, die ’Tempete’ (auch tempête, deutsch etwa Sturm, Gewitter). Die Aufstellung erfolgte nicht mehr in Reihen, sondern in Kolonnen. Diese Aufstellung bot manche Vorteile, die Beliebtheit war aber auch auf seine kräftige Bewegungsart zurückzuführen.
Ein Zeitgenosse schrieb 1825: ’’Angesichts der Gavotten und Contretänze erweckte der Tampet mit seinen Freiheiten und derben Bewegungen in der Tat den Eindruck wie ein „Sturm“’’ und weiter: ’’All dies bekundet offensichtlich die Entlehnung des Tampets aus dem Volkstanz.’’
Um 1800 ist dieser lebhafte Kolonnentanz auch in Deutschland belegt. Wahrscheinlich wurde er hier schon bald nach seinem Erscheinen auch in Kreisform getanzt.
Triolett
Auch die Triolett-Formen sind Kontertänze in Kolonnenform. Die Reihen bestehen jedoch aus drei Tanzenden (ein Tänzer zwischen zwei Tänzerinnen), sonst gilt das Gleiche wie oben.
Nach Voß war das Triolett 1829 schon bekannt. Splitterformen des Trioletts scheinen die kleinen kontratanzartigen Trioformen zu sein. Allen gemeinsam ist das typische Achterumlaufen.
Siehe Kategorie Triolett
Quellen
- Handbuch des Deutschen Volkstanzes, Seite 81-87
- Ludwig Berghold,Tanzgrammatik zum österreichischen Volkstanz, Atzenbrugg 2000
- PDF Alte niederdeutsche Volkstänze, Margrit Vogt
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