Obfelder Dreier
"Ora Surchomps", Grödnertal, Südtirol
Ausgangsstellung
Dreiertanz, beliebig viele Dreiergruppen. Aufstellung im Flankenkreis nebeneinander, ein Tänzer zwischen zwei Tänzerinnen, die inneren Hände sind gefasst.
1. Durchspiel
Takt 1-8: Die Dreiergruppe fasst zum Kreis. Mit 8 Walzerschritten im Uhrzeigersinn herumtanzen.
Takt 9-16: Mit 8 Walzerschritten gegen den Uhrzeigersinn herumtanzen. Am Schluss wieder zur Ausgangsstellung lösen.
Takt 17-18: Zwei Walzerschritte in Tanzrichtung vorwärts, Tänzer und linke Tänzerin links, rechte Tänzerin rechts ausschreitend, dabei die gefassten Hände vor- und rückschwingen.
Takt 19-20: Zwei Walzerschritte vorwärts, dabei die gefassten Hände vorhochschwingen und Fassung lösen, damit sich die Tänzerinnen einmal umdrehen können - die linke Tänzerin dreht nach links, die rechte Tänzerin dreht nach rechts.
Takt 21-24: Tänzer und rechte Tänzerin wenden sich zueinander, rechte Hände in Schulterhöhe gefasst. Mit 4 Walzerschritten rechts herumtanzen. Die linke Tänzerin dreht sich allein links herum.
Takt 25-28: Wie Takt 17 bis 20.
Takt 29-32: Entsprechend Takt 21-24 gegengleich mit der linken Tänzerin (linke Hände fassen, herumtanzen links, rechte Tänzerin dreht nach rechts.
Wiederholung Takt 17-32: Wie Takt 17-32.
2. Durchspiel
Takt 1-8: Die Dreiergruppe fasst zur rechtshändigen Mühle, die sich mit Walzerschritten im Uhrzeigersinn dreht.
Takt 9-16: Die Dreiergruppe wendet und fasst zur linkshändigen Mühle, die sich mit Walzerschritten gegen den Uhrzeiger bewegt.
Takt 17-32 und Wiederholung: Wie Takt 17-32 und Wiederholung im ersten Durchspiel.
Der Tanz schließt mit Takt 1-16 des 1. Durchspiels (Kreise der Dreiergruppen).
Quelle
- "Tiroler Volkstanzbuch", Karl Horak, Musikverlag Helbling, Innsbruck.
- "Steirisch Tanzen", Volkstanzmappe Fritz Frank, Arge Volkstanz Steiermark 2008
Die Ladiner im Grödnertal waren bestrebt, in der Volkstanzpflege auch eigene Formen zu tanzen. Da bodenständige Formen bereits vergessen waren, griff man auf Tänze aus dem sprachverwandten rätoromanischen Graubünden zurück. Aus dem von dort stammenden "Ora Surchomps", nach einer Engadiner Weise von Luise Witzig eingerichtet, entwickelte sich die vorliegende Tanzform, die sich in der Pflege großer Beliebtheit erfreut und viel getanzt wird.