Kategorie:Landlerischer
Dies ist eine Unterseite der Kategorie Ländler. Hier werden ländlerische Gruppentänze, meist Landler oder Landlerisch genannt, auch Landlarischer oder Landla, aufgelistet. Es sind überwiegend Paartänze, aber auch Dreiertänze (ein Tänzer zwischen zwei Tänzerinnen) sind möglich.
Zum Namen
- Das Landl ist ein historisches Gebiet in Oberösterreich. Siehe Wikipedia: Landl (Oberösterreich).
- Der Name Landler stammt vermutlich von diesem Landl ab, der oberösterreichischen Kernlandschaft südlich von Linz (danach wird heute oft ganz Oberösterreich „Landl“ genannt) und der Heimat des Gruppenlandlers und bezeichnet die dort und in den angrenzenden Gegenden Niederösterreichs, Bayerns, Salzburgs und der Steiermark, sowie im Böhmerwald und in manchen deutschen Sprachinseln des Ostens üblicherweise getanzten Gruppentänze. Aber auch die Herkunft von „Land“ als Synonym für „ebene Gegend“ (Gegensatz zu „Gebirge“) wird angeführt.
- Der Landler in diesem Sinn ist vor allem ein Gruppentanz, der Burschenverband (Rud, Pass) präsentiert sich nach außen, zeigt einen gemeinsamen Tanz, in dem alle Figuren von allen Burschen gleichzeitig aufgeführt werden, also eine Vorführung, vorwiegend mit Beinfiguren und leichten Armfiguren. Die Mädchen sind eher Nebensache, gehen vor allem am Außenrand mit.
- Bei den ab 1732 nach Siebenbürgen ausgesiedelten Landlern hat sich eine ursprüngliche Landlerform (Landlerisch aus Deutsch-Mokra) erhalten. Dies zeigt, dass auch diese Tanzform und ihr Name viel älter ist.
- Landler unterteilen sich oft in mehrere sich wiederholende Teile, wobei Tanzfiguren, Gstanzlsingen, Paschen (rhythmisches Klatschen der Burschen) und Stampfen abwechseln.
- Ernst Hamza nennt diese Tanzform "Landlarischer" und begründet diesen Namen ausführlich in seinem 1957 erschienenen Werk "Der Ländler". Er gibt an, diese Tanzform gäbe es nur in Oberösterreich und dem von dort beeinflussten Salzkammergut. Ausläufer gibt es aber auch in den angrenzenden Gebieten.
Zum Rhythmus
- Grundrhythmus ist ein langsamer Dreivierteltakt. Jedoch wird dieser Rhythmus je nach Gegend kaum bis sehr stark verzogen, im Salzkammergut nähert er sich praktisch dem Zweivierteltakt.
- Wie dieser Rhythmus entsteht, erklärt Ernst Hamza ausführlich in "Der Ländler".
- Hans Gielge veröffentlichte 1940 in Das deutsche Volkslied eine interessante Abhandlung über den geradtaktigen Ländler - ein musikalischer Eigenbrötler.
Tanztypologische Information
Herbert Lager veröffentlichte in der Zeitschrift "Der fröhliche Kreis 1985/4" folgendes:
Im Gegensatz zu den "Ländlern" des Typus "Steirischer" tritt bei den "Landlern im engeren Sinne", den "Landlerischen", der Einzelpaarcharakter zugunsten des Gruppentanzcharakters zurück. Sie weisen in der Regel einfache, mehr das Horizontale betonende Armfiguren auf, während die Männergemeinsamkeit, wie Schrittformen, Stampfer, Paschrhythmen und Singen, sowie meistens eine beachtliche Gleichzeitigkeit der Ausführung in den Vordergrund tritt.
Die geradtaktigen Ländler des Traunviertels und des Salzkammergutes muss man unter allen Umständen "Landler" oder "Landlerischer" nennen.
Der Landler aus Oberösterreichischer Sicht
Derschmidt, Volker: Der Landler. In: Oberösterreichische Heimatblätter. 1992.
Dieser Artikel ist als PDF im Internet abrufbar. Er enthält
- tanzkundliche Anmerkungen,
- musikalische Form
- Harmonieschema
- Takt, Verreißen
- Eingang, Übergang, Ausgang
- Besetzung
- Geigentechnisches
- Noten
Quellen
- "Der Ländler", Ernst Hamza.
- Tanzgrammatik von Ludwig Berghold, Bund der Österreichischen Trachten- und Heimatverbände, Volkskultur Niederösterreich.
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