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Der '''Gschlööfte''' wurde 1925 von Prof. August Schmitt in Schruns aufgezeichnet und zur Melodie "I bitt, Herr Hauptmann" getanzt. Diese Melodie wird auch zum '''[[Fürizwänger]]''' verwendet. Da dies keine alemannische Melodie ist, wählte Prof. Schmitt aus seiner Sammlung einen Walzer aus Runkelin bei Bludenz ("'''Walzer Damen'''") als Kennmelodie für diesen Tanz. Erstmals veröffentlicht wurde der Gschlööfter mit der Walzer-Damen-Melodie lang vor dem 2. Weltkrieg von Raimund Zoder im Heft "Altösterreichische Volkstänze, zweiter Teil". | Der '''[[Gschlööfte]]''' wurde 1925 von Prof. August Schmitt in Schruns aufgezeichnet und zur Melodie "I bitt, Herr Hauptmann" getanzt. Diese Melodie wird auch zum '''[[Fürizwänger]]''' verwendet. Da dies keine alemannische Melodie ist, wählte Prof. Schmitt aus seiner Sammlung einen Walzer aus Runkelin bei Bludenz ("'''Walzer Damen'''") als Kennmelodie für diesen Tanz. Erstmals veröffentlicht wurde der Gschlööfter mit der Walzer-Damen-Melodie lang vor dem 2. Weltkrieg von Raimund Zoder im Heft "Altösterreichische Volkstänze, zweiter Teil". | ||
Die Walzer-Damen-Melodie gelangte dann irgendwie nach Kärnten und in die Steiermark und wurde dort für den '''[[Familienwalzer]]''' verwendet, der in der Steiermark '''Rosenwalzer''' genannt wird. | Die Walzer-Damen-Melodie gelangte dann irgendwie nach Kärnten und in die Steiermark und wurde dort für den '''[[Familienwalzer]]''' verwendet, der in der Steiermark '''Rosenwalzer''' genannt wird. |
Version vom 2. November 2009, 14:31 Uhr
Fürizwänger-Tanz aus dem Ötschergebiet, Viertwängerisch aus Oberösterreich
Ausgangsstellung
Rundtanz paarweise mit Fürizwängerfassung
Fürizwängerschritt
Takt 1: Auf das 1. Viertel setzt der Tänzer den rechten Fuß rückwärts und dreht ihn dabei um eine Vierteldrehung nach rechts. Auf das 3. Viertel setzt er den linken Fuß neben den rechten. Der Körper hat nun eine Vierteldrehung vollendet.
Takt 2: Auf das 1. Viertel den rechten Fuß zu einer weiteren Vierteldrehung im rechten Winkel nach rechts vorstellen. Auf das 3. Viertel den linken Fuß neben den rechten setzen, usw.
- Die Tänzerin führt dieselben Schritte wie der Tänzer aus, nur beginnt sie mit dem rechten Fuß vorwärts. Die rechten Füße der Tanzenden stehen immer mit den Außenseiten nebeneinander.
1. Teil
Takt 1-16: Das Tanzpaar tanzt nach dem oben beschriebenen Schritt im Uhrzeigersinn im Kreis. Am Ende der Melodie (15.-16. Takt) löst der Tänzer die Fassung der rechten Hand und dreht die Tänzerin unter seiner erhobenen Linken einmal im Uhrzeigersinn aus. Es wird wieder Fürizwängerfassung eingenommen.
2. Teil
Takt 17-32: Die Tanzenden setzen den linken Fuß immer auf das 1. Viertel rückwärts und ziehen den rechten Fuß auf das 3. Viertel nach und bewegen sich so um die gemeinsame Achse gegen den Uhrzeigersinn herum.
Am Ende der Melodie (31.-32. Takt) löst der Tänzer die Fassung der rechten Hand und dreht die Tänzerin unter seiner erhobenen Linken einmal im Uhrzeigersinn aus. Es wird wieder Fürizwängerfassung eingenommen.
Quellen
- Blätter für Volkstanzgruppen. Beiblatt der Zeitschrift „Das deutsche Volkslied“ 2. 1932, 16-20.
- Raimund Zoder: Österreichische Volkstänze, 1. Teil. Österreichischer Bundesverlag, Wien 1946, S. 34-36.
- Hermann Derschmidt u. Erna Schützenberger: Spinnradl. Unser Tanzbuch, 3. Folge. Heinrich Hohler Verlag, Landsberg a. Lech o.J., S. 5.
- Hermann Derschmidt: Unser Tanzbuch. Tänze aus Oberösterreich. Landwirtschaftskammer für Oberösterreich, Linz 1956, S. [63].
- Richard Bammer: Niederösterreichische Volkstänze, Arbeitsbehelf. Niederösterreichische Arbeitsgemeinschaft für Volkstanz, Wien o.J., S. 17.
- Karl Magnus Klier: Zum deutschen Volkstanz. In: Sudetendeutsche Zeitschrift für Volkskunde 3.1930, S. 256-259.
- "Steirisch Tanzen", Volkstanzmappe Fritz Frank, Arge Volkstanz Steiermark 2008
- Ludwig Berghold u. Walter Deutsch: Volkstänze aus Niederösterreich, Bd. 1. Landesverband der Trachten- und Heimatvereine für Niederösterreich, Mödling 1975, S. 56-57, S. 99.
- Tanzbeschreibungen zur CD-Reihe "taktvoll", Volkstänze aus Niederösterreich, erstellt von Franz Huber und Helene Oberradter, Volkskultur Niederösterreich.
Zur Melodie-Aufzeichnung
Der Gschlööfte wurde 1925 von Prof. August Schmitt in Schruns aufgezeichnet und zur Melodie "I bitt, Herr Hauptmann" getanzt. Diese Melodie wird auch zum Fürizwänger verwendet. Da dies keine alemannische Melodie ist, wählte Prof. Schmitt aus seiner Sammlung einen Walzer aus Runkelin bei Bludenz ("Walzer Damen") als Kennmelodie für diesen Tanz. Erstmals veröffentlicht wurde der Gschlööfter mit der Walzer-Damen-Melodie lang vor dem 2. Weltkrieg von Raimund Zoder im Heft "Altösterreichische Volkstänze, zweiter Teil".
Die Walzer-Damen-Melodie gelangte dann irgendwie nach Kärnten und in die Steiermark und wurde dort für den Familienwalzer verwendet, der in der Steiermark Rosenwalzer genannt wird.
Dann gelangte die Walzer-Damen-Melodie mit dem Namen Rosenwalzer ins Niederösterreichische Waldviertel und bekam dort neue Tanzfiguren, und zwar wurde ein aus Kärnten stammender Marschierboarischer zu dieser Melodie adaptiert und später in zwei Variationen als Rosenwalzer überliefert.
Noten
CD
- taktvoll. Volkstänze aus Niederösterreich CD 3, Nr. 11
- Tänze aus Wien
- Steirisch Tanzen
- Tänze aus Oberösterreich, CD 2
- Tänze aus Oberösterreich, CD 3
Liedtexte
Auf der Seite "I bitt, Herr Hauptmann" ist ein Tanzlied zu diesem Tanz angeführt.