Kategorie:Siebensprung: Unterschied zwischen den Versionen
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Weitere Nachweise gibt es aus Dänemark, Norwegen, Schweden, Niederlande, Flandern, dem Montafon (Vorarlberg 1819) und fast ganz Deutschland. | Als Erwachsenentanz erstmals 1770 als Siebensprung aufgezeichnet. | ||
Weitere Nachweise gibt es aus Dänemark, Norwegen, Schweden, Niederlande, Flandern, Frankreich, dem Montafon (Vorarlberg 1819) und fast ganz Deutschland. | |||
=== Raimund Zoder === | |||
* [[Österreichische Volkstänze]], Erster Teil, Raimund Zoder, Österreichischer Bundesverlag, 1945 | |||
Nach F.M. Böhmes Meinung (Geschichte des Tanzes) hat der Siebensprung seinen Ursprung in einem germanischen Opfertanz zur Frühlingsfeier und ist in vielen Gebieten Deutschlands sowie in den Niederlanden und in Dänemark bekannt. Seit der ältesten Aufzeichnung vom Jahr 1770 besteht ein fast ununterbrochener Strom von Aufzeichnungen dieses Tanzes aus dem Volksmund, die E. Hermann zu einer Monografie zusammenfasste (Zeitschrift des Vereines für Volkskunde in Berlin, XV. und XVII). Die neueren Tanzsammlungen bringen den Tanz mit Beschreibungen aus den verschiedensten Gegenden Deutschlands, während die hier mitgeteilte Melodie den ersten Nachweis für das Vorkommen des Tanzes in den österreichischen Alpenländern darstellt. | |||
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Getanzt wurde der Siebensprung meist als reiner Männertanz, häufig bei besonderen Gelegenheiten (Hochzeit, Erntefest, Kirchweih) oder zu besonderen Jahresfesten (Fasching, Ostern, Pfingsten). Es gibt Zusammenhänge mit früheren Fruchtbarkeitsriten. | Getanzt wurde der Siebensprung meist als reiner Männertanz, häufig bei besonderen Gelegenheiten (Hochzeit, Erntefest, Kirchweih) oder zu besonderen Jahresfesten (Fasching, Ostern, Pfingsten). Es gibt Zusammenhänge mit früheren Fruchtbarkeitsriten. | ||
Der Name stammt von den sieben Bewegungen, die der Tänzer ausführt: Zwei mit den Füßen, zwei mit den Knien, zwei mit den | == Name == | ||
Der Name stammt von den sieben Bewegungen, die der Tänzer ausführt: Zwei mit den Füßen, zwei mit den Knien, zwei mit den Ellbögen und eine mit dem Kopf. Alle sind gegen die Erde gerichtet, die er zuletzt mit der Stirne berührt. Es war auch möglich, den Tanz in umgekehrter Reihenfolge zu beenden, bis der Tänzer wieder aufrecht stand. | |||
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Früher gab es auch den '''Neunersprung''', in welchem neun statt sieben Sprünge ausgeführt wurden. | Früher gab es auch den '''Neunersprung''', in welchem neun statt sieben Sprünge ausgeführt wurden. | ||
Heute ist der Siebensprung oft ein '''Paartanz''' mit Werbecharakter. Die Geschicklichkeit des Burschen | Heute ist der Siebensprung oft ein '''Paartanz''' mit Werbecharakter. Die Geschicklichkeit des Burschen gilt dabei ausschließlich seinem Mädchen. | ||
Eine letzte Entwicklung ist, dass sich die '''Mädchen''' an den Sprüngen beteiligen. | Eine letzte Entwicklung ist, dass sich die '''Mädchen''' an den Sprüngen beteiligen. | ||
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# 6 - 1 Takte: Die Sprünge 6 bis 1 (Nach jedem Durchspiel des Kreisreigens wird um einen Sprung verringert), nicht überall üblich | # 6 - 1 Takte: Die Sprünge 6 bis 1 (Nach jedem Durchspiel des Kreisreigens wird um einen Sprung verringert), nicht überall üblich | ||
# Sehr selten ein Nachtanz (z.B. [[Walzer]]) | # Sehr selten ein Nachtanz (z.B. [[Walzer]]) | ||
== Quellen == | |||
* [[Handbuch des Deutschen Volkstanzes]], Seite 291-298 | |||
* [https://ausstellungen.deutsche-digitale-bibliothek.de/tanz/exhibits/show/das-gedaechtnis-des-tanzes/siebensprung Volkstanz in Schrift und Ton: Siebensprung] | |||
[[Category:1Tanzformen]] | [[Category:1Tanzformen]] | ||
[[Category:Kreistanz]] | [[Category:Kreistanz]] |
Aktuelle Version vom 20. Februar 2023, 11:43 Uhr
Hier ist eine alphabetische Übersicht von Siebensprung-Tänzen.
Geschichtliches
Der Name Siebensprung wird schon 1605 im Lautenbuch des Kieler Studenten Petrus Fabricius. 1763 wurde der Tanz in der Oberpfalz (Bayern) berichtet.
Als Erwachsenentanz erstmals 1770 als Siebensprung aufgezeichnet.
Weitere Nachweise gibt es aus Dänemark, Norwegen, Schweden, Niederlande, Flandern, Frankreich, dem Montafon (Vorarlberg 1819) und fast ganz Deutschland.
Raimund Zoder
- Österreichische Volkstänze, Erster Teil, Raimund Zoder, Österreichischer Bundesverlag, 1945
Nach F.M. Böhmes Meinung (Geschichte des Tanzes) hat der Siebensprung seinen Ursprung in einem germanischen Opfertanz zur Frühlingsfeier und ist in vielen Gebieten Deutschlands sowie in den Niederlanden und in Dänemark bekannt. Seit der ältesten Aufzeichnung vom Jahr 1770 besteht ein fast ununterbrochener Strom von Aufzeichnungen dieses Tanzes aus dem Volksmund, die E. Hermann zu einer Monografie zusammenfasste (Zeitschrift des Vereines für Volkskunde in Berlin, XV. und XVII). Die neueren Tanzsammlungen bringen den Tanz mit Beschreibungen aus den verschiedensten Gegenden Deutschlands, während die hier mitgeteilte Melodie den ersten Nachweis für das Vorkommen des Tanzes in den österreichischen Alpenländern darstellt.
Tanzgelegenheiten
Getanzt wurde der Siebensprung meist als reiner Männertanz, häufig bei besonderen Gelegenheiten (Hochzeit, Erntefest, Kirchweih) oder zu besonderen Jahresfesten (Fasching, Ostern, Pfingsten). Es gibt Zusammenhänge mit früheren Fruchtbarkeitsriten.
Name
Der Name stammt von den sieben Bewegungen, die der Tänzer ausführt: Zwei mit den Füßen, zwei mit den Knien, zwei mit den Ellbögen und eine mit dem Kopf. Alle sind gegen die Erde gerichtet, die er zuletzt mit der Stirne berührt. Es war auch möglich, den Tanz in umgekehrter Reihenfolge zu beenden, bis der Tänzer wieder aufrecht stand.
Varianten
Früher gab es auch den Neunersprung, in welchem neun statt sieben Sprünge ausgeführt wurden.
Heute ist der Siebensprung oft ein Paartanz mit Werbecharakter. Die Geschicklichkeit des Burschen gilt dabei ausschließlich seinem Mädchen.
Eine letzte Entwicklung ist, dass sich die Mädchen an den Sprüngen beteiligen.
Aufbau
- Kreisreigen
- 1 bis 7 Takte: Die Sprünge 1 bis 7 (Nach jedem Durchspiel des Kreisreigens wird um einen Sprung erweitert)
- 6 - 1 Takte: Die Sprünge 6 bis 1 (Nach jedem Durchspiel des Kreisreigens wird um einen Sprung verringert), nicht überall üblich
- Sehr selten ein Nachtanz (z.B. Walzer)
Quellen
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