Bauernmadl - Unken im Pinzgau: Unterschied zwischen den Versionen
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'''Takt 1-3:''' Beide mit den äußeren Füßen beginnend, sechs Schritte in Tanzrichtung (gegen den Uhrzeigersinn). | '''Takt 1-3:''' Beide mit den äußeren Füßen beginnend, sechs Schritte in Tanzrichtung (gegen den Uhrzeigersinn). | ||
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'''Takt 11-12:''' Bewegungsgleich mit den Takten 9-10, doch wieder gegen die Tanzrichtung; mit dem dritten gestampften Schritt erfolgt nun eine Vierteldrehung zueinander. | '''Takt 11-12:''' Bewegungsgleich mit den Takten 9-10, doch wieder gegen die Tanzrichtung; mit dem dritten gestampften Schritt erfolgt nun eine Vierteldrehung zueinander. | ||
'''Takt 13-16:''' Die Fassung der linken Hände wird gelöst, der Tänzer bleibt stehen und dreht mit der erhobenen Rechten die Tänzerin viermal nach rechts, | '''Takt 13-16:''' Die Fassung der linken Hände wird gelöst, der Tänzer bleibt stehen und dreht mit der erhobenen Rechten die Tänzerin viermal nach rechts, sodass sie mit jedem Takt eine ganze [[Zweischrittdreher|Zweischrittdrehung]] vollführt. Mit dem ersten Viertel des vierten Taktes (16. Takt) stampft der Tänzer mit dem rechten Fuß; mit dem zweiten Viertel drehen sich beide in die Tanzrichtung und nehmen wieder Ausgangsstellung ein. | ||
== | == Zum Tanz == | ||
Dieser einfache Tanz wurde häufig mit Partnerwechsel ausgeführt, was in den letzten zwei Takten geschieht; die Tänzer drehen ihre Partnerinnen nur im 13. und 14. Takt zweimal, lösen dann die Fassung und während sie am Ort verbleiben, mit dem 1. und 3. Achtel des 15. Taktes in die Hände klatschen, mit dem 1. Achtel des 16. Taktes einmal stampfen, bewegt sich jede Tänzerin mit 4 Schritten in die Tanzrichtung zum nächsten Tänzer vor; mit ihm nimmt sie sofort [[Kreuzhandfassung]] ein, worauf der Tanz wieder von vorne beginnt. | Dieser einfache Tanz wurde häufig mit Partnerwechsel ausgeführt, was in den letzten zwei Takten geschieht; die Tänzer drehen ihre Partnerinnen nur im 13. und 14. Takt zweimal, lösen dann die Fassung und während sie am Ort verbleiben, mit dem 1. und 3. Achtel des 15. Taktes in die Hände klatschen, mit dem 1. Achtel des 16. Taktes einmal stampfen, bewegt sich jede Tänzerin mit 4 Schritten in die Tanzrichtung zum nächsten Tänzer vor; mit ihm nimmt sie sofort [[Kreuzhandfassung]] ein, worauf der Tanz wieder von vorne beginnt. | ||
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Zur Ausführung: Die gekreuzten Arme dürfen nicht schlaff hängen, sondern bleiben gestreckt, die halben Wendungen erfolgen wohl scharf, dürfen jedoch nicht gerissen werden. | Zur Ausführung: Die gekreuzten Arme dürfen nicht schlaff hängen, sondern bleiben gestreckt, die halben Wendungen erfolgen wohl scharf, dürfen jedoch nicht gerissen werden. | ||
Das Bauernmadl teilte mir im Jahre 1943 Simon Pesch aus Unken im Pongau mit. Auch in Tirol (Waidring und Erpfendorf) und in Bayern ist es mit kleinen Abweichungen belegt. | Das Bauernmadl teilte mir im Jahre 1943 Simon Pesch aus Unken im Pongau mit. Auch in Tirol (Waidring und Erpfendorf) und in Bayern ist es mit kleinen Abweichungen belegt. ([[Ilka Peter]], 1952) | ||
Dieser in Waidring und Erpfendorf in Tirol, aber auch im benachbarten salzburgischen Unken beheimatete Tanz wurde 1939 von Frau Prof. Ilka Peter, Wien, aufgezeichnet. Der rhythmische Aufbau des mehrfachen Richtungswechsels sowie die Tanzweise leiten sich offenbar, trotz der Geradtaktigkeit, vom 3/4taktigen „Warschauertyp“ ab. (Vgl. A. Novak, [[Weana Walza|Weana Walzer]] und R. Zoder, [[Warschauer aus Tragöß|Warschauer]]). Bemerkenswert ist die Tatsache, dass der bei einem Marschtanz wie dem Bauernmadl an sich naheliegende Partnerwechsel tatsächlich überliefert und nicht erst sekundär in der Pflege hinzugefügt wurde. ([[Herbert Lager]], 1969) | |||
== Quellen == | |||
* [[Herbert Lager]]: [[Grundtanz|Österreichische Tänze, 2. Teil]]. Österreichischer Bundesverlag, Wien 1969 | |||
* Ilka Peter: Volkstanzmappe | |||
* Ilka Peter, „Volkstanz in Theorie und Praxis“ in Österreichische Volkskunde für jedermann, herausgegeben von Dr. Adolf Mais, Prodomo Verlag, Wien 1952, S. 370 H. | |||
* [[Salzburger Tänze]], [[Ilka Peter]] | |||
* [[Volkstanzmappe A]] | |||
* [[Tanzheft:Kikerikiki]] | |||
* [[Kindertänze trallala]] | |||
* [https://www.bairisch-landlerisch.de/bauernmadl/ Volkstanzkreis Freising] | |||
* Übertragen von [https://www.volksmusik.cc/ Volksmusik und Volkstanz im Alpenland] | |||
== CD == | |||
* [[Volkstanz in Salzburg]] | |||
== Noten == | |||
*[https://www.volksmusik.cc/volkstanz/bauernmadl.htm Zweistimmige Noten mit Bassbezifferung] | |||
*[https://www.volksmusik.cc/volkstanz/bauernmadlgs.htm Griffschrift für Steirische Harmonika] | |||
*[https://www.volksmusikschule.at/bauernmadl.htm Noten für Okarina und Begleitinstrumente] | |||
== Liedtexte == | |||
Auf der Seite "[[Bauernmadl (Lied)]]" ist ein Tanzlied zu diesem Tanz angeführt. | |||
== MP3 == | |||
* Auf [https://www.gauverband1.de/Tanze/tanze.html Gauverband I] ist ein [https://www.gauverband1.de/Tanze/TanzBauernmadl.mp3 MP3 downloadbar], gespielt von Sigi Ramstötter. | |||
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Das Bauernmadl in Tirol | |||
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Das Bauernmadl als Kindertanz. | |||
==In anderen Sprachen== | |||
*[[Bauernmadl - Unken im Pinzgau/en|Englisch]], [[Bauernmadl - Unken im Pinzgau/es|Spanisch]] | |||
[[Category:Paartanz]] | [[Category:Paartanz]] | ||
[[Category:Wechseltanz]] | [[Category:Wechseltanz]] | ||
[[Category:Siebenschritt]] | |||
[[Category:Österreichischer Volkstanz]] | [[Category:Österreichischer Volkstanz]] | ||
[[Category: | [[Category:Salzburg]] | ||
[[Category: | [[Category:1Noten]] | ||
[[Category:1AVideo]] | |||
[[Category:Singtanz]] | |||
[[Category:1MP3]] | |||
[[Category:Kindertanz]] | |||
[[Category:Kindertanz ab 8 Jahren]] | |||
[[Category:Bauernmadl]] |
Aktuelle Version vom 23. Januar 2024, 16:32 Uhr
Ausgangsstellung
Paarweise nebeneinander, Tänzerin zur Rechten des Tänzers, beide mit Blick in Tanzrichtung, Kreuzhandfassung vorne, wobei die Rechte des Tänzers über der Linken der Tänzerin liegt.
Tanzbeschreibung
Takt 1-3: Beide mit den äußeren Füßen beginnend, sechs Schritte in Tanzrichtung (gegen den Uhrzeigersinn).
Takt 4: Mit den äußeren Füßen ein Stampfschritt; anschließend auf dem belasteten äußeren Füßen eine halbe Drehung über innen (wenden). Beide sind dann gegen die Tanzrichtung gewendet.
Takt 5-8: Mit den äußeren Füßen beginnend wie Takt 1-4, doch gegen die Tanzrichtung (im Uhrzeigersinn).
Takt 9-10: Mit den äußeren Füßen beginnend drei Schritte in Tanzrichtung, wobei aber nun schon mit dem dritten Schritt gestampft und anschließend wieder eine halbe Drehung über innen ausgeführt wird.
Takt 11-12: Bewegungsgleich mit den Takten 9-10, doch wieder gegen die Tanzrichtung; mit dem dritten gestampften Schritt erfolgt nun eine Vierteldrehung zueinander.
Takt 13-16: Die Fassung der linken Hände wird gelöst, der Tänzer bleibt stehen und dreht mit der erhobenen Rechten die Tänzerin viermal nach rechts, sodass sie mit jedem Takt eine ganze Zweischrittdrehung vollführt. Mit dem ersten Viertel des vierten Taktes (16. Takt) stampft der Tänzer mit dem rechten Fuß; mit dem zweiten Viertel drehen sich beide in die Tanzrichtung und nehmen wieder Ausgangsstellung ein.
Zum Tanz
Dieser einfache Tanz wurde häufig mit Partnerwechsel ausgeführt, was in den letzten zwei Takten geschieht; die Tänzer drehen ihre Partnerinnen nur im 13. und 14. Takt zweimal, lösen dann die Fassung und während sie am Ort verbleiben, mit dem 1. und 3. Achtel des 15. Taktes in die Hände klatschen, mit dem 1. Achtel des 16. Taktes einmal stampfen, bewegt sich jede Tänzerin mit 4 Schritten in die Tanzrichtung zum nächsten Tänzer vor; mit ihm nimmt sie sofort Kreuzhandfassung ein, worauf der Tanz wieder von vorne beginnt.
Zur Ausführung: Die gekreuzten Arme dürfen nicht schlaff hängen, sondern bleiben gestreckt, die halben Wendungen erfolgen wohl scharf, dürfen jedoch nicht gerissen werden.
Das Bauernmadl teilte mir im Jahre 1943 Simon Pesch aus Unken im Pongau mit. Auch in Tirol (Waidring und Erpfendorf) und in Bayern ist es mit kleinen Abweichungen belegt. (Ilka Peter, 1952)
Dieser in Waidring und Erpfendorf in Tirol, aber auch im benachbarten salzburgischen Unken beheimatete Tanz wurde 1939 von Frau Prof. Ilka Peter, Wien, aufgezeichnet. Der rhythmische Aufbau des mehrfachen Richtungswechsels sowie die Tanzweise leiten sich offenbar, trotz der Geradtaktigkeit, vom 3/4taktigen „Warschauertyp“ ab. (Vgl. A. Novak, Weana Walzer und R. Zoder, Warschauer). Bemerkenswert ist die Tatsache, dass der bei einem Marschtanz wie dem Bauernmadl an sich naheliegende Partnerwechsel tatsächlich überliefert und nicht erst sekundär in der Pflege hinzugefügt wurde. (Herbert Lager, 1969)
Quellen
- Herbert Lager: Österreichische Tänze, 2. Teil. Österreichischer Bundesverlag, Wien 1969
- Ilka Peter: Volkstanzmappe
- Ilka Peter, „Volkstanz in Theorie und Praxis“ in Österreichische Volkskunde für jedermann, herausgegeben von Dr. Adolf Mais, Prodomo Verlag, Wien 1952, S. 370 H.
- Salzburger Tänze, Ilka Peter
- Volkstanzmappe A
- Tanzheft:Kikerikiki
- Kindertänze trallala
- Volkstanzkreis Freising
- Übertragen von Volksmusik und Volkstanz im Alpenland
CD
Noten
- Zweistimmige Noten mit Bassbezifferung
- Griffschrift für Steirische Harmonika
- Noten für Okarina und Begleitinstrumente
Liedtexte
Auf der Seite "Bauernmadl (Lied)" ist ein Tanzlied zu diesem Tanz angeführt.
MP3
- Auf Gauverband I ist ein MP3 downloadbar, gespielt von Sigi Ramstötter.
Videos
Video der Arbeitsgemeinschaft Volkstanz Südtirol, getanzt von der Volkstanzgruppe Montan
Tanzkurs mit Else Schmidt in Wien
Das Bauernmadl in Tirol
- Auf der Seite Tanzverbreitung durch das Internet gibt es ein Video, wie das Bauernmadl nach Thailand gelangt ist.
Kindertanz
Das Bauernmadl als Kindertanz.