Landlerisch aus Deutsch-Mokra: Unterschied zwischen den Versionen
Keine Bearbeitungszusammenfassung |
Keine Bearbeitungszusammenfassung |
||
Zeile 69: | Zeile 69: | ||
== MP3-Datei == | == MP3-Datei == | ||
[https:// | * [https://www.dancilla.com/MP3/LandlerischausDeutschMokra.mp3 Hier] können Sie ein MP3 von diesem Tanz downloaden. | ||
== CD == | == CD == |
Version vom 26. Juni 2019, 16:28 Uhr
Ausgangsstellung
Flankenkreis nebeneinander; Tänzer innen. Kreuzfassung, rechte Hand oben.
Gesätz I
Takt 1-8: Vorgehen mit Nachführschritten - abwechselnd rechts und links. Jeweils auf das 1. Viertel ausschreiten, auf das 2. Viertel den anderen Fuß nachführen.
Gesätz II
Takt 1: Die gefassten Hände werden über Kopfhöhe gehoben. Die Tänzerin dreht sich einmal nach rechts (mitsonnen).
Takt 2: Der Tänzer dreht sich einmal nach links (gegensonnen).
Takt 3-8: Wiederholungen von Takt 1-2.
Gesätz III
Takt 1: Die Tänzerin tritt vor den Tänzer; ihr Körper ist schräg rechts gerichtet. Die gefassten Hände werden auf die Schulter der Tänzerin gelegt. Der Tänzer schaut seine Partnerin über ihre rechte Schulter an.
Takt 2: Der Tänzer dreht während des Vorgehens seine Partnerin nach schräg links und schaut sie über ihre linke Schulter an.
Takt 3-8: Wiederholungen von Takt 1-2.
Gesätz IV
Takt 1-8: Der Tänzer löst die Fassung der linken Hände und dreht seine Partnerin unter den erhobenen Rechten rechts (mitsonnen) vor sich her.
Gesätz V
Takt 1-4: Fassung: Die Linke des Tänzers liegt mit der Rechten der Tänzerin auf seiner linken Schulter; die anderen Hände sind an der linken Hüfte der Tänzerin gefasst. Walzer-Rundtanz.
Takt 5-8: Der Tänzer löst die Fassung seiner Rechten, dreht die Tänzerin vor sich einmal nach rechts und führt sie mit seiner Linken an seiner rechten Seite hinter seinen Rücken, dann an seiner linken Seite vorbei einmal rechts (mitsonnen) herum an den Ausgangspunkt.
Gesätz VI
Takt 1-8: Walzer-Rundtanz wie 5. Gesätz, Takt 1-4
Zur Tanzaufzeichnung
Karl Horak wurde einmal gefragt, warum er aufgeschrieben hat, dass der Bursche mit dem rechten Fuß beginnt - es aber eine andere Beschreibung gibt, nach welcher der Tänzer mit links beginnt. Seine Antwort war sinngemäß, dass der andere Aufzeichner wohl ein anderes Paar gesehen hat. Er meinte damit offensichtlich, dass dies ursprünglich nicht festgelegt war.
Die tänzerisch bessere Ausführung ist wohl, beide Partner beginnen mit den Außenfüßen, wie auch sonst allgemein bei derartigen Tänzen üblich, und wie auch im Video zu sehen ist.
Hermann Derschmidt meint dazu: Der Grundschritt war zweifellos ursprünglich der Dreierschritt. Der angegebene Nachführschritt, ein verkürmmerter Dreierschritt, ist auch nur im Gesätz I flüssig durdhführbar und hat dort als eine gesonderte Form des Einleitungsteiles auch Sinn. In den anderen Gesätzen ist der Dreierschritt das Gegebene. Höchstens im Teil III wäre ein Nachführschritt wieder gut durchführbar. In der Pflege in Österreich hat sich - ausgehend von Wien - die oige Schrittwahl von selbst ergeben (Siehe erstes Video unten vom Bundesvolkstanztreffen 1980 im Brucknerhaus Linz.)
Zur Geschichte
Deutsch-Mokra (auch Deutsch-Mockra, heute Konsomolsk) ist ein Ort in den Waldkarpaten (Ukraine), besiedelt ab 1775 mit Waldarbeitern aus dem Salzkammergut. Näheres zu dieser Besiedlung finden Sie in der Wiener Zeitung.
Der Name Landlerisch bedeutet nicht Ländler, sondern leitet sich von der ursprünglichen Herkunft des Tanzes aus dem Landl ab, dem Kernland Oberösterreichs.
Hermann Derschmidt schreibt dazu:
Zum Zweck einer rationellen Waldwirtschaft in der Karpatho-Ukraine wurden unter Maria Theresia im Jahr 1775 hundert Holzknechte mit ihren Familien angeworben, insgesamt 220 Personen. Sie stammten aus Langbath bei Ebensee, Ischl, Goisern und dem übrigen Traungebiet und gründeten im Marmaroscha-Gebiet in einem einsamen Waldteil die Siedlung Deutsch-Mokra. Ihre angestammten Lieder, Tänze, die Mundart, ihr Brauchtum und ihre Wirtschaftsform hatten sich erhalten. Dieser von Richard Wolfram mitgeteilte Tanz ist ein Beispiel einer Frühform des Landlers.
Über ein Mitsingen der sonst bei Landlerischen üblichen Vierzeiler wurde bei der Aufzeichnung nichts berichtet. Es ist aber anzunehmen, dass das Gstanzlsingen ursprünglich ebenfalls üblich war. Die überlieferten Melodien sind im harmonischen Aufbau dazu geeignet, ebenso die üblichen Gstanzlsingweisen.
Quellen
- Karl Horak, Deutsche Volkstänze 48/49, Deutsche Volkstänze aus dem Karpatenraum
- Tänze aus Oberösterreich (Buch)
- AG Sing-Tanz-Spiel: Unsere Tänze
- Deutsche Volkstänze 1
- Vom Reigen zu Kontratanz, Landler, Mazurka und Polka
- www.Volkstanzkreis-Freising.de
- Übertragen von Volksmusik und Volkstanz im Alpenland
MP3-Datei
- Hier können Sie ein MP3 von diesem Tanz downloaden.
CD
Noten
Video
Bundesvolkstanztreffen 1980 im Brucknerhaus in Linz.
Bundesvolkstanztreffen 1984.