Topporzer Kreuzpolka: Unterschied zwischen den Versionen

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(Quelle [[Nicola Benz, Woher – Warum – Wohin?]])
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Karl Schwarz zeichnete diese Tanzform 1942 in Topporz (Toporec, Zips, Slowakei) bei den dort lebenden Zipser Sachsen auf. Daraus geht nicht hervor, wie dieser Tanz dort benannt wurde. Karl Horak nannte ihn dann Topporzer Kreuzpolka, nach dem Beinkreuzen in der ersten Figur.
Karl Schwarz ''(laut vorliegendem Heft Schwartz)'' zeichnete diese Tanzform 1942 in Topporz (Toporec, Zips, Slowakei) bei den dort lebenden Zipser Sachsen auf. Aus der Aufzeichhung geht nicht hervor, wie dieser Tanz ursprünglich benannt wurde. Karl Horak und Karl Schwartz nannten ihn dann Topporzer Kreuzpolka, nach dem Beinkreuzen in der ersten Figur.


[[Karl Horak]] schreibt in [https://www.dancilla.com/deutschevolkstaenze/56-57%20Volkstaenze%20aus%20der%20Slowakei.pdf Volkstänze aus der Slowakei]: Ein eigenartiger Tanz. Das mehrfache Auftupfen mit dem Fuß kommt z.B. in dem ebenfalls allein dastehenden "[[Tschikago]]" aus den deutschen Siedlungen des Fersentales (Südtirol) vor, während die Handmühle an die "[[Mühle]]" aus der Bielitzer Sprachinsel erinnert. Die Mollweise ist wohl slawischer Herkunft. Aufzeichnung: Schwartz (1942) aus Topporz.
[[Karl Horak]] schreibt in [https://www.dancilla.com/deutschevolkstaenze/56-57%20Volkstaenze%20aus%20der%20Slowakei.pdf Volkstänze aus der Slowakei]: Ein eigenartiger Tanz. Das mehrfache Auftupfen mit dem Fuß kommt z.B. in dem ebenfalls allein dastehenden "[[Tschikago]]" aus den deutschen Siedlungen des Fersentales (Südtirol) vor, während die Handmühle an die "[[Mühle]]" aus der Bielitzer Sprachinsel erinnert. Die Mollweise ist wohl slawischer Herkunft. Aufzeichnung: Schwartz (1942) aus Topporz.

Version vom 27. Oktober 2018, 09:14 Uhr

Topporz, Zips, heute Slowakei.

Der Tanz ist slawischen Ursprungs, ist die "deutsche" Version der slowakischen Čerešnička

Ausgangsstellung

Je 2 Paare in Kreuzaufstellung, Tänzerin jeweils rechts neben dem Tänzer, Tänzer Front zueinander, Tänzerinnen Front zueinander. Die rechten Hände sind zur Mühle gefasst.

Tanzbeschreibung

Tupftritte

Takt 1-4: 4 Kreuztupftritte mit dem rechten über dem linken Fuß (Das Kreuzen und Auftupfen erfolgt jeweils im 1. Taktviertel). Im 2. Viertel des 4. Taktes wird der rechte Fuß mit einem Stampfschritt in die Ausgangsstellung gebracht.

Takt 5-8: 4 Kreuztupftritte mit dem linken über dem rechten Fuß.

Mühle

Takt 1: 2 mal in die Hände klatschen und zur rechtshändigen Mühle zusammenfassen.

Takt 2-4: Die Mühle bewegt sich mit 6 ruhigen Gehschritten, links beginnend, im Uhrzeigersinn.

Takt 5: 2 mal in die Hände klatschen.

Takt 6-8: linkshändige Mühle gegen den Uhrzeigersinn, also wieder zur Ausgangsstellung zurück.

Achter

Takt 1: 2 mal in die Hände klatschen.

Takt 2-4: Die Tänzer haken rechtsarmig mit der linken Tänzerin ein (einhängen) und kreisen eine halbe Umdrehung im Uhrzeigersinn um die Paarachse.

Takt 5: 2 mal in die Hände klatschen.

Takt 6-8: Einhaken und Kreisen um die Paarachse gegengleich, also linker Arm des Tänzers mit dem linken Arm der rechten Tänzerin. Zum Schluss wird sofort wieder zur Mühle zusammengefasst

Zur Ausführung

In der Volkstanzpflege wird heute meist nicht mehr die Mühlefassung, sondern Handfassung eingenommen: Die Tänzerinnen reichen sich über den gefassten Händen der Tänzer ihre rechten Hände.

Zur Tanzherkunft

(Quelle Nicola Benz, Woher – Warum – Wohin?)

Karl Schwarz (laut vorliegendem Heft Schwartz) zeichnete diese Tanzform 1942 in Topporz (Toporec, Zips, Slowakei) bei den dort lebenden Zipser Sachsen auf. Aus der Aufzeichhung geht nicht hervor, wie dieser Tanz ursprünglich benannt wurde. Karl Horak und Karl Schwartz nannten ihn dann Topporzer Kreuzpolka, nach dem Beinkreuzen in der ersten Figur.

Karl Horak schreibt in Volkstänze aus der Slowakei: Ein eigenartiger Tanz. Das mehrfache Auftupfen mit dem Fuß kommt z.B. in dem ebenfalls allein dastehenden "Tschikago" aus den deutschen Siedlungen des Fersentales (Südtirol) vor, während die Handmühle an die "Mühle" aus der Bielitzer Sprachinsel erinnert. Die Mollweise ist wohl slawischer Herkunft. Aufzeichnung: Schwartz (1942) aus Topporz.

Horak erkannte also die Melodie als slowakisch, konnte die Tanzform aber nicht richtig zuordnen, da er nur "deutsche" Tänze sammelte. Die Zipser Sachsen hatten ihn aber vermutlich von den Slowaken kennen gelernt und wahrscheinlich etwas verändert. Der slowakische Name des Tanzes ist Čerešnička (siehe dort). Dies ist aber ein Paartanz, die zweite Figur "Mühle" fehlt, bei der dritten Figur wird kein "Achter" getanzt, sondern eine Armtour, rechts und links mit dem Partner. Es gibt aber auch eine Fassung mit einer mühlenähnlichen Figur.

Quellen

MP3-Datei

  • Hier ist eine MP3-Datei von Dancilla abrufbar.

Noten

CD oder DVD

Video

Als Jugendtanz von Herbert Lager verbreitet

Tanzkurs der Garde Bad Ischl 2.11.2007

Tanzmeister: Fritz Schodterer, Wolfgang Wallner

Harmonikaspieler: Fritz Hillbrand vulgo Toifl-Fritz (Goiserer Viergesang)

Private Aufnahme Andreas Podlaha und Barbara Konrad

Getanzt von der Blumenauer Volkstanzgruppe, Brasilien

Sudetendeutscher Volkstanzkeis in Wien

Topöporzer Kreuzpolka auf dem Einrad, Volkstanz in etwas anderer Art beim Volkstanzfest Leopolditanz 2016 durch die Sportunion St.Andrä-Wördern, mit Gerhard und Simone Fuchs.

Das ganze Video sehen Sie auf Leopolditanz 2016

Sogar mit Lego-Männchen wird der Tanz getanzt, zumindest in diesem Video.

Deutsche Tanzliste

Dieser Tanz wurde im Jahr 2015 in die Tanzliste der Deutschen Gesellschaft für Volkstanz e.V. aufgenommen.

Siehe auch

Čerešnička

In anderen Sprachen