Tepp, Max: Unterschied zwischen den Versionen

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Max Tepp
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Max Ernst Paul Tepp
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* 12. Juni 1891 in Hamburg-Eilbeck, Deutschland, † 1975 in Santo Tomé, Argentinien
  
 
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Max Ernst Paul Tepp wurde am 12. Juni 1891 in Hamburg-Eilbeck als Sohn des Schuhmachers Wilhelm Friedrich Emil Joachim Tepp und seiner Frau Marie Elise geboren. Er wuchs in einem streng protestantisch-lutherischen Milieu auf und wurde 1906 konfirmiert. Tepp hatte einen Bruder, Wilhelm, der als Zeichner und Maler arbeitete und die Umschlagseiten mehrerer Bücher von Max Tepp illustrierte. Wilhelm war zeitweise in der Künstlerkolonie von Heinrich Vogeler in Worpswede aktiv. Über die Lebenswege der beiden Schwestern Maria und Anna ist nichts bekannt.
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=== Ausbildung und frühe Karriere ===
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Max Tepp besuchte sieben Jahre eine Hamburger Volksschule und absolvierte anschließend das Lehrerseminar in Hamburg. Von 1912 bis 1923 arbeitete er offiziell als Volksschullehrer in Hamburg, unterbrochen durch seinen Militärdienst und die Teilnahme am Ersten Weltkrieg. 1917 wurde er mit einem festen Gehalt im hamburgischen Schuldienst angestellt. Tepp engagierte sich in der Hamburger bürgerlichen Jugendbewegung und sympathisierte mit den Ideen von Gustav Wyneken. Er gehörte zur reformpädagogischen Vereinigung "Wendekreis" um Fritz Jöde, einem losen Zusammenschluss Hamburger Junglehrer.
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Nachdem sich Fritz Jödes und Max Tepps Wege eine Zeit lang trennten, blieb Max Tepp mit seiner Familie auf dem Wendehof und arbeitete dort als freier Schriftsteller und Zeitungsherausgeber. Zusätzlich besserte er seinen Lebensunterhalt auf, indem er Tanztourneen, vorwiegend durch Mitteldeutschland, unternahm. Wer genau diese Tanzpartner waren, mit denen er 1921 auf Tournee ging, lässt sich nicht feststellen. Tepp selbst sprach an verschiedenen Stellen seines Lebens immer nur von "meinen Jungen".
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=== Konflikte und Emigration ===
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1919 verweigerte Tepp den Eid auf die Weimarer Verfassung, was 1923 zu seiner Entlassung aus dem Schuldienst führte. Daraufhin emigrierte er 1924 nach Südamerika und gründete in Patagonien, Argentinien, eine deutsche Schule. Später leitete er die deutsche Schule in Bariloche. Nach einer Zeit in Chile ging er 1932 an die Goetheschule in Buenos Aires.
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=== Verlagstätigkeit und Schriftstellerei ===
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1933 gründete Max Tepp den Verlag "Die Umwelt des Auslanddeutschen in Südamerika". Mit diesem Verlag wollte er auslandsdeutschen Kindern und Jugendlichen anspruchsvollen Lesestoff bieten, der sich von der nationalsozialistischen Schülerlektüre abhob. Tepp veröffentlichte über 20 Bücher und Erzählungen, die aufklärerische Inhalte sowie Lesestoff für auslandsdeutsche Kinder enthielten.
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Von 1948 bis 1956 war Tepp Direktor der Pestalozzischule in Buenos Aires. Anschließend arbeitete er am deutschen Lehrerseminar zur Ausbildung von Lehrern für die deutschen Auslandsschulen in Argentinien. Während dieser Zeit lebte er auf dem Wendehof und arbeitete als freier Schriftsteller und Zeitungsherausgeber. Um seinen Lebensunterhalt zu sichern, unternahm er zudem Tanztourneen durch Mitteldeutschland.
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Max Tepp hinterließ ein bedeutendes pädagogisches und literarisches Erbe, das sich besonders durch seine Bemühungen auszeichnete, alternative und aufklärerische Bildungsinhalte für deutsche Kinder und Jugendliche in Südamerika zu schaffen.
  
 
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* [[Rotkäppchen]]. Tanzspiele und Tanzschwänke. 2. Heft. Verlag von Arwed Strauch, Leipzig, 1930.
 
* [[Rotkäppchen]]. Tanzspiele und Tanzschwänke. 2. Heft. Verlag von Arwed Strauch, Leipzig, 1930.
 
* [[Schelmentänze]]. Tanzspiele und Tanzschwänke. 3. Heft. Verlag von Arwed Strauch, Leipzig, 1930.
 
* [[Schelmentänze]]. Tanzspiele und Tanzschwänke. 3. Heft. Verlag von Arwed Strauch, Leipzig, 1930.
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== Quellen ==
  
  
  
 
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Aktuelle Version vom 7. Juli 2024, 18:51 Uhr

Max Ernst Paul Tepp

* 12. Juni 1891 in Hamburg-Eilbeck, Deutschland, † 1975 in Santo Tomé, Argentinien

Biographie

Beruf/Funktion

  • Pädagoge
  • Verleger
  • Schriftsteller

Frühes Leben

Max Ernst Paul Tepp wurde am 12. Juni 1891 in Hamburg-Eilbeck als Sohn des Schuhmachers Wilhelm Friedrich Emil Joachim Tepp und seiner Frau Marie Elise geboren. Er wuchs in einem streng protestantisch-lutherischen Milieu auf und wurde 1906 konfirmiert. Tepp hatte einen Bruder, Wilhelm, der als Zeichner und Maler arbeitete und die Umschlagseiten mehrerer Bücher von Max Tepp illustrierte. Wilhelm war zeitweise in der Künstlerkolonie von Heinrich Vogeler in Worpswede aktiv. Über die Lebenswege der beiden Schwestern Maria und Anna ist nichts bekannt.

Ausbildung und frühe Karriere

Max Tepp besuchte sieben Jahre eine Hamburger Volksschule und absolvierte anschließend das Lehrerseminar in Hamburg. Von 1912 bis 1923 arbeitete er offiziell als Volksschullehrer in Hamburg, unterbrochen durch seinen Militärdienst und die Teilnahme am Ersten Weltkrieg. 1917 wurde er mit einem festen Gehalt im hamburgischen Schuldienst angestellt. Tepp engagierte sich in der Hamburger bürgerlichen Jugendbewegung und sympathisierte mit den Ideen von Gustav Wyneken. Er gehörte zur reformpädagogischen Vereinigung "Wendekreis" um Fritz Jöde, einem losen Zusammenschluss Hamburger Junglehrer.

Volkstanz

Nachdem sich Fritz Jödes und Max Tepps Wege eine Zeit lang trennten, blieb Max Tepp mit seiner Familie auf dem Wendehof und arbeitete dort als freier Schriftsteller und Zeitungsherausgeber. Zusätzlich besserte er seinen Lebensunterhalt auf, indem er Tanztourneen, vorwiegend durch Mitteldeutschland, unternahm. Wer genau diese Tanzpartner waren, mit denen er 1921 auf Tournee ging, lässt sich nicht feststellen. Tepp selbst sprach an verschiedenen Stellen seines Lebens immer nur von "meinen Jungen".

Konflikte und Emigration

1919 verweigerte Tepp den Eid auf die Weimarer Verfassung, was 1923 zu seiner Entlassung aus dem Schuldienst führte. Daraufhin emigrierte er 1924 nach Südamerika und gründete in Patagonien, Argentinien, eine deutsche Schule. Später leitete er die deutsche Schule in Bariloche. Nach einer Zeit in Chile ging er 1932 an die Goetheschule in Buenos Aires.

Verlagstätigkeit und Schriftstellerei

1933 gründete Max Tepp den Verlag "Die Umwelt des Auslanddeutschen in Südamerika". Mit diesem Verlag wollte er auslandsdeutschen Kindern und Jugendlichen anspruchsvollen Lesestoff bieten, der sich von der nationalsozialistischen Schülerlektüre abhob. Tepp veröffentlichte über 20 Bücher und Erzählungen, die aufklärerische Inhalte sowie Lesestoff für auslandsdeutsche Kinder enthielten.

Spätere Jahre

Von 1948 bis 1956 war Tepp Direktor der Pestalozzischule in Buenos Aires. Anschließend arbeitete er am deutschen Lehrerseminar zur Ausbildung von Lehrern für die deutschen Auslandsschulen in Argentinien. Während dieser Zeit lebte er auf dem Wendehof und arbeitete als freier Schriftsteller und Zeitungsherausgeber. Um seinen Lebensunterhalt zu sichern, unternahm er zudem Tanztourneen durch Mitteldeutschland.

Max Tepp hinterließ ein bedeutendes pädagogisches und literarisches Erbe, das sich besonders durch seine Bemühungen auszeichnete, alternative und aufklärerische Bildungsinhalte für deutsche Kinder und Jugendliche in Südamerika zu schaffen.

Publikationen in Auswahl

  • Die Tanzwiese. Neue Volkstänze von Max Tepp. Erste Auflage. Verlag von Friedrich Hofmeister, Leipzig, 1918.
  • Frühling und Sommer. Neue Volkstänze. Erste Auflage. Eugen Diederichs Verlag, Jena, 1919.
  • Fidelfumfei. Neue Volkstänze nach Volksweisen und plattdeuschen Reimen. Zweite Auflage. Julius Zwißlers Verlag, Wolfenbüttel, 1921.
  • Bocksprünge. Neue Jungstänze. Adolf Saal Verlag, Lauenburg an der Elbe, 1922.
  • Die Tanzbuben. Zweite Auflage. Julius Zwißlers Verlag, Wolfenbüttel, 1922.
  • Gimpelgampel. Lustige, neue Volkstänze. Drittes Tausend. Adolf Saal Verlag, Lauenburg an der Elbe, 1924.
  • Der Purzelbaum und anderes. Tanzspiele und Tanzschwänke. 1. Heft. Verlag von Arwed Strauch, Leipzig, 1930.
  • Rotkäppchen. Tanzspiele und Tanzschwänke. 2. Heft. Verlag von Arwed Strauch, Leipzig, 1930.
  • Schelmentänze. Tanzspiele und Tanzschwänke. 3. Heft. Verlag von Arwed Strauch, Leipzig, 1930.

Quellen