Steiregger
Steieregger, Neudorf im Mühlviertel, Oberösterreich.
Ausgangsstellung
Beliebig viele Paare, mindestens aber vier, stehen hintereinander im Kreis. Tänzerin zur Rechten des Tänzers, beide mit der Front in die Tanzrichtung gewendet. Die inneren Hände sind bei herabhängenden Armen gefasst. Die Linke jedes Tänzers ruht bei gestrecktem Arm auf der linken Schulter des Vordermannes.
Schrittart
Mit jedem Takt drei Gehschritte, die nach Bedarf abgewandelt werden.
Tanzbeschreibung
Figur 1
Takt 1-16: Kreisgang: Mit den äußeren Füßen beginnend, bewegen sich die Paare in Tanzrichtung vorwärts und schwingen die inneren Arme im 1. Takt vor, im 2. Takt zurück und so weiter.
Figur 2
Takt 17-32: Ausdrehen:
Takt 17: Ohne die Fortbewegung zu unterbrechen, führt jeder Tänzer - den Anschwung der Arme von hinten benützend - die gefassten Hände nach vorne und aufwärts über den Kopf seiner Partnerin, zieht diese etwas nach vorne, so dass sie sich schräg rechts vor ihm befindet und dreht sie dabei einmal nach rechts.
Takt 18 bis 31: Die gefassten Hände werden ruhig über dem Kopf der Tänzerin gehalten, diese vollführt mit jedem Takt eine ganze Rechtsdrehung, wobei sich die Paare ständig vorwärtsbewegen.
Takt 32: Polizeigriff: Wie in den vorhergehenden Takten beginnt die Tänzerin zu drehen; nun löst der Tänzer seine Linke von der Schulter seines Vordermannes, wendet sich mit einer Viertel-Rechtsdrehung der bereits drehenden Tänzerin zu und fängt sie nach einer Dreiviertel-Drehung aus vollem Schwung ab, indem er die über dem Kopf befindlichen Hände rasch senkt und - ohne die Fassung zu lösen - seinen linken Arm derart unter ihrem linken Arm durchführt, dass dieser in gestrecktem Zustand mit dem Ellbogen in der Ellbeuge seines abgewinkelten linken Armes aufruht. Tänzer und Tänzerin befinden sich somit linksseitig nebeneinander, er mit dem Rücken, sie mit der Front zur Kreismitte gewendet; sein linker Oberarm ist nahezu waagrecht, der Unterarm senkrecht, die linke Hand leicht zur Faust geballt.
Figur 3
Takt 33-48: Mühle mit Polizeigriff
In dieser Fassung bewegen sich beide zweimal gegen den Uhrzeiger um die gemeinsame Achse herum, wobei die Paare den Tanzkreis etwas erweitern. Mit dem letzten Takt löst der Tänzer, wieder in Rückenstellung zur allgemeinen Kreismitte, die Fassung und vollführt auf dem rechen Fuß eine Viertel-Linksdrehung.
Figur 4
Takt 49-64: Kreisen:
Während die Tänzerin, die Hände zwanglos auf dem Rücken ineinandergelegt, ihre frühere Bewegungsrichtung beibehält und kleine Linkskreise gegen den Uhrzeiger beschreibt, umkreist sie der Tänzer in Gegenrichtung, indem er zweimal im Sinne des Uhrzeigers außen um sie herumgeht. Dabei klatscht er mit dem ersten Viertel jedes Taktes einmal in die Hände.
Figur 5
Takt 65 bis 80: Fensterl: Kreuzhandfassung einnehmen
Takt 65: Tänzer und Tänzerin führen einen seitlichen Nachstellschritt in die Tanzrichtung aus - jedoch mit unbelastetem Beistellen auf die 3. Taktzeit - und nehmen dabei die Arme mit mäßigem Schwung mit.
Takt 66: Das gleiche gegen die Tanzrichtung und
Takt 67: nochmals in die Tanzrichtung.
Takt 68: Mit einem neuerlichen Austreten beider gegen die Tanzrichtung versetzt der Tänzer, die Arme hochnehmend, die Tänzerin in eine ganze Linksdrehung und lässt nach vollendeter Drehung die gefassten rechten Hände in die Ellbeuge der linken, rechtwinklig gebeugten Arme sinken.
Takt 69 bis 79: Durch das von den linken Unterarmen gebildete "Fensterl" blickend, wenden sich Tänzer und Tänzerin rasch derart, dass er mit Front, sie mit dem Rücken in die Tanzrichtung zu stehen kommen und bewegen sich, in Gegenüberstellung bleibend, in die Tanzrichtung vorwärts.
Takt 80: Der Tänzer schwingt die Arme wieder hoch und dreht die Tänzerin nach rechts aus dem Fensterl aus, senkt die Arme und wechselt die gekreuzte rasch zur ungekreuzten Zweihandfassung.
Figur 6
Takt 91 bis 96: Walzerrundtanz: Jeder legt seine linke Hand mit der gefassten rechten des Partners in die Lendengegend und alle Paare bewegen sich mit flottem Linkswalzer in Tanzrichtung weiter.
Soll der Tanz wiederholt werden, so müssen die Paare den Kreis rechtzeitig wieder verengen, damit mit dem 16. Takt die zur 1. Figur notwendige Aufstellung mühelos erreicht werden kann.
In der Wiener Volkstanzüberlieferung wird der Tanz ohne Walzer mehrmals wiederholt. Der Walzer wird nur als endgültiger Abschluss getanzt.
Original-Tanzbeschreibung
- Heft Tanzbeschreibungen: Downloadadresse, unter der das vollständige Buch als PDF heruntergeladen werden kann.
Quellen
- Überliefert durch Elvira Pitzker aus Neudorf bei haslach im Mühlviertel, Oberösterreich.
- Aufgezeichnet durch Anni Stöger, Wien.
- "Tänze aus Österreich", gesammelt und beschrieben von Ilka Peter, Verlag Ludwig Doblinger.
- Spinnradl, unser Tanzbuch, fünfte Folge
- Tänze aus Oberösterreich (Buch)
- Volkstanzblätter, herausgegeben von Dr. Stephan Löscher, Blatt 711
- Siehe auch Tanzbeschreibung auf Volkstanzkreis Freising
- Übertragen von Volksmusik und Volkstanz im Alpenland
MP3-Datei
- Hier ist eine MP3-Datei von Dancilla abrufbar.
CD
Noten
- zweistimmige Noten mit Bassbezifferung
- Griffschrift für Steirische Harmonika
- Heft Noten: Downloadadresse, unter der das vollständige Notenheft für Ziehharmonika als PDF heruntergeladen werden kann.
Liedtext
Heut hab i wieder alls bei mir, Stiefelwichs, Goaßlschnür Und an Karmelitergeist und a gselchtes Fleisch.
oder
Ja das is Eggerisch, das is Steireggerisch, ja das is Eggerisch, Eggerisch, Eggerisch, ja das is Eggerisch, das is Steireggerisch, ja das is Eggerisch bis in da Fruah. Schöns Deandl drah di um, Schöns Deandl drah di um, Schöns Deandl drah di um, drah di um, drah di um, Schöns Deandl drah di um, Schöns Deandl drah di um, Schöns Deandl drah di um, rundumadum.
Videos
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