Havaneira Marcada/de: Unterschied zwischen den Versionen
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Die Habanera, oder Havaneira in einigen Übersetzungen ins Portugiesische, ist ein Musikgenre, das in Havanna (Kuba) entstanden ist. | Die Habanera, oder Havaneira in einigen Übersetzungen ins Portugiesische, ist ein Musikgenre, das in [https://de.wikipedia.org/wiki/Havanna Havanna] (Kuba) entstanden ist. | ||
Die Habanera, benannt nach der Stadt, aus der sie stammt (La Habana auf Spanisch), war die erste authentisch afro-lateinamerikanische Musik, die im 17. Jahrhundert von Kuba aus in europäische Salons gebracht wurde. Sie unterlag Änderungen in ihrer Grundstruktur aufgrund der Bearbeitungen, die ihr von europäischen Musikern gegeben wurden, und kehrte so verändert durch portugiesische und spanische Einwanderer nach Amerika zurück. | Die Habanera, benannt nach der Stadt, aus der sie stammt (La Habana auf Spanisch), war die erste authentisch afro-lateinamerikanische Musik, die im 17. Jahrhundert von Kuba aus in europäische Salons gebracht wurde. Sie unterlag Änderungen in ihrer Grundstruktur aufgrund der Bearbeitungen, die ihr von europäischen Musikern gegeben wurden, und kehrte so verändert durch portugiesische und spanische Einwanderer nach Amerika zurück. | ||
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Es handelt sich um eine Musik im binären Takt, wobei der erste Schlag stark betont ist, mit einer kurzen Einleitung gefolgt von zwei Abschnitten zu je acht Takten, wobei der Ton allmählich ansteigt. | Es handelt sich um eine Musik im binären Takt, wobei der erste Schlag stark betont ist, mit einer kurzen Einleitung gefolgt von zwei Abschnitten zu je acht Takten, wobei der Ton allmählich ansteigt. | ||
Aus der Habanera leiten sich verschiedene Rhythmen wie der brasilianische Maxixe und der Tango Rioplatense ab. Sie ist auch die Ursprung des Vanerão der Gaúchos. | Aus der Habanera leiten sich verschiedene Rhythmen wie der brasilianische [https://de.wikipedia.org/wiki/Maxixe Maxixe] und der [https://de.wikipedia.org/wiki/Tango_Argentino Tango] Rioplatense ab. Sie ist auch die Ursprung des Vanerão der Gaúchos. | ||
Es ist ein Rhythmus, der gelegentlich auch im klassischen Repertoire verwendet wurde, wobei das berühmteste Beispiel die Habanera aus der Oper Carmen von Georges Bizet ist. | Es ist ein Rhythmus, der gelegentlich auch im klassischen Repertoire verwendet wurde, wobei das berühmteste Beispiel die Habanera aus der Oper Carmen von Georges Bizet ist. |
Aktuelle Version vom 15. Februar 2024, 16:19 Uhr
Tanz mit unabhängigen Paaren, mit Merkmalen der Rundtänze.
Es gibt zwei Figuren und der Tanz wird mindestens zweimal aufgeführt.
Der Ursprung der Havaneira Marcada ist der kubanische Tanz "Habanera".
Zum Tanz
Die Habanera, oder Havaneira in einigen Übersetzungen ins Portugiesische, ist ein Musikgenre, das in Havanna (Kuba) entstanden ist.
Die Habanera, benannt nach der Stadt, aus der sie stammt (La Habana auf Spanisch), war die erste authentisch afro-lateinamerikanische Musik, die im 17. Jahrhundert von Kuba aus in europäische Salons gebracht wurde. Sie unterlag Änderungen in ihrer Grundstruktur aufgrund der Bearbeitungen, die ihr von europäischen Musikern gegeben wurden, und kehrte so verändert durch portugiesische und spanische Einwanderer nach Amerika zurück.
Es handelt sich um eine Musik im binären Takt, wobei der erste Schlag stark betont ist, mit einer kurzen Einleitung gefolgt von zwei Abschnitten zu je acht Takten, wobei der Ton allmählich ansteigt.
Aus der Habanera leiten sich verschiedene Rhythmen wie der brasilianische Maxixe und der Tango Rioplatense ab. Sie ist auch die Ursprung des Vanerão der Gaúchos.
Es ist ein Rhythmus, der gelegentlich auch im klassischen Repertoire verwendet wurde, wobei das berühmteste Beispiel die Habanera aus der Oper Carmen von Georges Bizet ist.
Ausgangsstellung
In der einführenden Melodie (vom 18. Takt bis zur punktierten Halben im 33. Takt) - die nach Belieben wiederholt werden kann - stellen sich die Paare natürlich und unabhängig auf, oder sie kann auch mit der punktierten Halben im 1. Takt beginnen, wenn die Paare bereits positioniert sind.
Schrittarten
Tupftritt, Galoppschritt, Wechselschritt, Polkaschritt.
Tanzbeschreibung
Erste Figur
Diese Figur wird vom 2. Takt bis zum 17. Takt ausgeführt.
Die Paare, natürlich verbunden - gewöhnliche Rundtanzfassung - machen zwei Tupfschritte seitwärts, wobei der Tänzer mit dem linken Fuß und die Tänzerin mit dem rechten Fuß beginnt. Diese Schritte werden auf dem starken Schlag der Musik ausgeführt, wobei ein natürliches Beugen des Beins erfolgt, das das Gewicht des Körpers trägt, während das andere Bein sich entfernt und die halbe Fußsohle (oder die ganze Fußsohle) den Boden berührt. Die Bewegung der Tänzerin ähnelt der des Tänzers, wobei während der letzten Bewegung des zweiten Tupfschritts kein Bedarf besteht, den Fuß zusammenzuführen, sondern ihn stattdessen zu verschieben, um sich der Bewegung des Tänzers anzupassen und so die folgenden Bewegungen zu erleichtern.
Gleichzeitig mit der letzten Bewegung des zweiten Tupfschritts führt das Paar, das miteinander verbunden ist, eine Drehung von etwa ¼ Drehung gegen den Uhrzeigersinn aus. In dieser neuen Position machen die Paare zwei weitere Tupfschritte, aber dieses Mal macht der Tänzer den Schritt mit dem rechten Fuß und die Tänzerin mit dem linken Fuß. Diese Schritte werden auf dem starken Schlag der Musik ausgeführt, wobei ein Beugen des Beins erfolgt, das das Gewicht des Körpers trägt, wenn das andere Bein sich entfernt und die halbe Fußsohle (oder die ganze Fußsohle) den Boden berührt, wobei erneut eine Anpassung der letzten Bewegung des Schritts der Tänzerin erfolgen kann, wie zu Beginn der ersten Figur beschrieben. Wiederum, während sie die letzte Bewegung des zweiten Tupfschritts ausführen, führen die Paare eine Drehung von etwa ¼ Drehung im Uhrzeigersinn aus und kehren so zur Ausgangsposition zurück.
Die Paare führen zwei weitere Tupfschritte aus, wobei der Tänzer mit dem linken Fuß beginnt und die Tänzerin mit dem rechten, und am Ende dieser Bewegungen werden die Füße zusammen sein. Diese Schritte werden auf dem starken Schlag der Musik ausgeführt, wobei ein Beugen des Beins erfolgt, das das Gewicht des Körpers trägt, wenn das andere Bein sich entfernt und die halbe Fußsohle (oder die ganze Fußsohle) den Boden berührt.
Anschließend führen die Paare drei seitliche Galoppschritte aus, wobei der Tänzer mit dem linken Fuß beginnt und die Tänzerin mit dem rechten Fuß.
Die Paare führen zwei weitere Tupfschritte aus, dieses Mal beginnt der Tänzer mit dem rechten Fuß und die Tänzerin mit dem linken Fuß.
Das Gewicht des Körpers liegt auf dem linken Fuß des Tänzers und dem rechten Fuß der Tänzerin, daher werden vier weitere Bewegungen ausgeführt. Diese Schritte werden auf dem starken Schlag der Musik ausgeführt, wobei ein Beugen des Beins erfolgt, das das Gewicht des Körpers trägt, wenn das andere Bein sich entfernt und die halbe Fußsohle (oder die ganze Fußsohle) den Boden berührt, wobei erneut eine Anpassung der letzten Bewegung des Schritts der Tänzerin erfolgen kann. Gleichzeitig mit der letzten Bewegung des zweiten Tupfschritts führt das Paar eine Drehung von etwa ¼ Drehung im Uhrzeigersinn aus.
In dieser neuen Position führen die Paare zwei weitere Tupfschritte aus, der Tänzer mit dem linken Fuß und die Tänzerin mit dem rechten Fuß. Diese Schritte werden auf dem starken Schlag der Musik ausgeführt, wobei ein Beugen des Beins erfolgt, das das Gewicht des Körpers trägt, wenn das andere Bein sich entfernt und die halbe Fußsohle (oder die ganze Fußsohle) den Boden berührt, sowie eine Anpassung der letzten Bewegung des Schritts der Tänzerin.
Wiederum, während sie die letzte Bewegung des zweiten Tupfschritts ausführen, führen die Paare eine Drehung von etwa ¼ Drehung gegen den Uhrzeigersinn aus und kehren so zur Ausgangsposition zurück.
Die Paare führen zwei weitere Tupfschritte aus, wobei der Tänzer mit dem rechten Fuß beginnt und die Tänzerin mit dem linken Fuß. Am Ende dieser Bewegungen werden die Füße zusammen sein. Diese Schritte werden auf dem starken Schlag der Musik ausgeführt, wobei ein Beugen des Beins erfolgt, das das Gewicht des Körpers trägt, wenn das andere Bein sich entfernt und die halbe Fußsohle (oder die ganze Fußsohle) den Boden berührt.
Erneut folgen drei seitliche Galoppschritte, wobei der Tänzer mit dem rechten Fuß beginnt und die Tänzerin mit dem linken Fuß.
Hinweis: Da in diesem Teil des Tanzes die Tänzerinnen mit ihren Tänzern verbunden sind, müssen sich ihre Bewegungen an diese Bedingung anpassen. Daher ist es nicht erforderlich, dass die Tupfschritte mit den Füßen zusammen beginnen, nachdem die genannte Anpassung erfolgt ist.
Zweite Figur
Vom 18. Takt bis zum 23. Takt führt das Paar - in gewöhnlicher Rundtanzfassung - sechs Wechselschritte und/oder gelegentliche Polkaschritte. Der Tänzer führt die Tänzerin und beginnt mit dem linken Fuß, während sie mit dem rechten Fuß beginnt.
Es folgen drei seitliche Galoppschritte, wobei der Tänzer mit dem linken Fuß beginnt und die Tänzerin mit dem rechten Fuß (24. und 25. Takt).
Alle oben beschriebenen Bewegungen werden in dieser Figur wiederholt, diesmal jedoch beginnt der Tänzer mit dem rechten Fuß und die Tänzerin mit dem linken. Folglich werden die seitliche Galoppschritte nun vom Tänzer mit dem rechten Fuß und von der Tänzerin mit dem linken Fuß begonnen.
Hinweis: Nach dem letzten Polkaschritt können die Paare ihre Füße zusammenschließen, um die Galoppschritte zu beginnen.
Die gesamte Tanzsequenz wird mindestens zweimal ausgeführt.
Bei einer erneuten Ausführung des Tanzes wird ein natürliches interpretatives Wachstum angenommen, das sich mit jeder Ausführung verstärkt und die Merkmale des Tanzes intensiver zum Ausdruck bringt. Dies ist auf eine höhere Ebene der Verbundenheit zwischen den Paaren (Tänzer und Tänzerin) zurückzuführen, bedingt durch die Entwicklung des Tanzes (wachsende Charakteristik), wobei jedoch die Zurückhaltung und der Respekt gegenüber der Frau nicht vergessen werden sollten.
Quellen
- Danças Tradicionais Rio-Grandenses. Herausgegeben von Paixão Cortes. Passo Fundo: Achegas, 1994.
- Danças tradicionais gaúchas. Herausgegeben vom Arbeitskreis des Movimento Tradicionalista Gaúcho – MTG. Porto Alegre, 2003.
- Danças folclóricas e tradicionais gaúchas: uma proposta Pedagógica. Herausgegeben von Camillo Jeferson und Toni Sidi Pereira. Porto Alegre: Martins Livreiro, 2013.
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