Volkstanz im Internet 12: Unterschied zwischen den Versionen
Keine Bearbeitungszusammenfassung |
Keine Bearbeitungszusammenfassung |
||
(4 dazwischenliegende Versionen desselben Benutzers werden nicht angezeigt) | |||
Zeile 9: | Zeile 9: | ||
Ein großer Teil dieser Online-Schule ist der Steirischen Harmonika gewidmet, die zumindest in Österreich heute wohl die Geige als ‚das’ typische Volksmusikinstrument abgelöst hat. | Ein großer Teil dieser Online-Schule ist der Steirischen Harmonika gewidmet, die zumindest in Österreich heute wohl die Geige als ‚das’ typische Volksmusikinstrument abgelöst hat. | ||
Der Volkstanz-Vater Raimund Zoder spielte ebenfalls mit diesem Instrument zum Tanz auf, wie etwa auf einem Bild auf meiner Seite [https://www.volksmusik.cc/volkstanz/#Zoder Volkstanz im Alpenland, Unterseite Volkstanz] zu sehen ist. Er meinte allerdings 1950: „Am wenigsten geeignet … ist die diatonische Ziehharmonika … Die auf diesem Instrument überlieferten Melodien sind wohl kaum … des Aufschreibens wert und auch vom Standpunkt der musikalischen Volkserziehung nicht förderungswürdig.“ Aber auch er verwendete die Diatonische als Volksmusik-Instrument. Und heute ist auch diese Aussage wie einiges andere wohl sehr überholt. | Der Volkstanz-Vater [[Raimund Zoder]] spielte ebenfalls mit diesem Instrument zum Tanz auf, wie etwa auf einem Bild auf meiner Seite [https://www.volksmusik.cc/volkstanz/#Zoder Volkstanz im Alpenland, Unterseite Volkstanz] zu sehen ist. Er meinte allerdings 1950: „Am wenigsten geeignet … ist die diatonische Ziehharmonika … Die auf diesem Instrument überlieferten Melodien sind wohl kaum … des Aufschreibens wert und auch vom Standpunkt der musikalischen Volkserziehung nicht förderungswürdig.“ Aber auch er verwendete die Diatonische als Volksmusik-Instrument. Und heute ist auch diese Aussage wie einiges andere wohl sehr überholt. | ||
Die Steirische wird heute weit überwiegend nach Griffschrift gelehrt. Das ist für Anfänger recht empfehlenswert, aber doch etwas schade. Die Griffschrift hat Max Rosenzopf im Jahr 1975 für dieses Instrument adaptiert, weil sich einige seiner Schüler die Melodien nicht merkten. Vorher haben die Harmonikaspieler weit über 100 Jahre nach Gehör oder seltener nach Noten gespielt. Ich meine, das sollten sie auch heute noch lernen, zusätzlich zur Griffschrift. Wie das geht, erkläre ich auf (Suchbegriff [https://www.volksmusikschule.at/harmonika_noten.htm harmonika nach noten]), es ist gar nicht so schwer. Noch jeder meiner Schüler hat die Grundlagen in einer halben Stunde verstanden. Aber dann muss man es natürlich auch üben. | Die Steirische wird heute weit überwiegend nach Griffschrift gelehrt. Das ist für Anfänger recht empfehlenswert, aber doch etwas schade. Die Griffschrift hat Max Rosenzopf im Jahr 1975 für dieses Instrument adaptiert, weil sich einige seiner Schüler die Melodien nicht merkten. Vorher haben die Harmonikaspieler weit über 100 Jahre nach Gehör oder seltener nach Noten gespielt. Ich meine, das sollten sie auch heute noch lernen, zusätzlich zur Griffschrift. Wie das geht, erkläre ich auf (Suchbegriff [https://www.volksmusikschule.at/harmonika_noten.htm harmonika nach noten]), es ist gar nicht so schwer. Noch jeder meiner Schüler hat die Grundlagen in einer halben Stunde verstanden. Aber dann muss man es natürlich auch üben. | ||
Zeile 21: | Zeile 21: | ||
Sie schreiben einfach in Capella die Noten, möglichst in einem auf der Harmonika möglichen Satz, überprüfen durch Anhören die geschriebenen Noten auf Tippfehler, und lassen das Ganze vom Computer umwandeln. Etwas Nacharbeit bei der Begleitung, und fertig ist die Griffschrift. Eine genaue Beschreibung, wie das geht, finden Sie auf (Suchbegriff [https://www.volksmusikschule.at/griffschriftskript.htm griffschriftscript]). | Sie schreiben einfach in Capella die Noten, möglichst in einem auf der Harmonika möglichen Satz, überprüfen durch Anhören die geschriebenen Noten auf Tippfehler, und lassen das Ganze vom Computer umwandeln. Etwas Nacharbeit bei der Begleitung, und fertig ist die Griffschrift. Eine genaue Beschreibung, wie das geht, finden Sie auf (Suchbegriff [https://www.volksmusikschule.at/griffschriftskript.htm griffschriftscript]). | ||
Max Rosenzopf hat die Griffschrift für die Dreireiher entwickelt, heute wird aber überwiegend die Vierreiher verwendet. Für diese Bauart gab es bisher keine allgemein übliche, logische Bezeichnung der Basstasten. Wir haben daher in letzter Zeit logischere Bezeichnungen eingeführt, A – a – B – b – C – c – D – d für die äußere Reihe und die gleichen Buchstaben mit hochgestellter kleiner 2 (A² usw.) für die innere Reihe. Dieses System ist nach allen Richtungen beliebig erweiterbar, es passt daher für alle Bauarten der Steirischen. Ich werde es allerdings nicht schaffen, die etlichen hundert vorher bereits veröffentlichten Stücke in absehbarer Zeit nach diesem System zu ändern. Die alten Volkstanz-Griffschrift-Noten werden daher weiterhin im „unlogischen“ Rosenzopf-System im Internet zu finden sein. Ich hoffe, Sie verstehen das. | [[Max Rosenzopf]] hat die Griffschrift für die Dreireiher entwickelt, heute wird aber überwiegend die Vierreiher verwendet. Für diese Bauart gab es bisher keine allgemein übliche, logische Bezeichnung der Basstasten. Wir haben daher in letzter Zeit logischere Bezeichnungen eingeführt, A – a – B – b – C – c – D – d für die äußere Reihe und die gleichen Buchstaben mit hochgestellter kleiner 2 (A² usw.) für die innere Reihe. Dieses System ist nach allen Richtungen beliebig erweiterbar, es passt daher für alle Bauarten der Steirischen. Ich werde es allerdings nicht schaffen, die etlichen hundert vorher bereits veröffentlichten Stücke in absehbarer Zeit nach diesem System zu ändern. Die alten Volkstanz-Griffschrift-Noten werden daher weiterhin im „unlogischen“ Rosenzopf-System im Internet zu finden sein. Ich hoffe, Sie verstehen das. | ||
== Vielfalt == | == Vielfalt == | ||
Zeile 33: | Zeile 33: | ||
== Weitere Seiten == | == Weitere Seiten == | ||
* [ | * [https://volkstanz.at/FKreis/2014/FK_2016_1.pdf Quelle Fröhlicher Kreis 2016/1] | ||
* [[Volkstanz im Internet 11|zurück]] - [[Wegweiser|nach oben]] - [[Volkstanz im Internet 13|weiter]] | |||
* [[Volkstanz im Internet 11]] | |||
[[Category:Hintergrund]] | [[Category:Hintergrund]] | ||
[[Category:Volkstanz im Internet]] |
Aktuelle Version vom 9. März 2022, 17:36 Uhr
November 2015
Heute möchte ich über die Volkstanz-Musik schreiben.
Volkstanzmusik ist Volksmusik oder sollte es zumindest sein. Und was Volksmusik bzw. Volkstanzmusik ist, darüber gibt es doch einiges im Internet zu finden, etwa auf meiner Seite Volksmusikschule online (Suchbegriff „volksmusikschule online").
Steirische Harmonika
Ein großer Teil dieser Online-Schule ist der Steirischen Harmonika gewidmet, die zumindest in Österreich heute wohl die Geige als ‚das’ typische Volksmusikinstrument abgelöst hat.
Der Volkstanz-Vater Raimund Zoder spielte ebenfalls mit diesem Instrument zum Tanz auf, wie etwa auf einem Bild auf meiner Seite Volkstanz im Alpenland, Unterseite Volkstanz zu sehen ist. Er meinte allerdings 1950: „Am wenigsten geeignet … ist die diatonische Ziehharmonika … Die auf diesem Instrument überlieferten Melodien sind wohl kaum … des Aufschreibens wert und auch vom Standpunkt der musikalischen Volkserziehung nicht förderungswürdig.“ Aber auch er verwendete die Diatonische als Volksmusik-Instrument. Und heute ist auch diese Aussage wie einiges andere wohl sehr überholt.
Die Steirische wird heute weit überwiegend nach Griffschrift gelehrt. Das ist für Anfänger recht empfehlenswert, aber doch etwas schade. Die Griffschrift hat Max Rosenzopf im Jahr 1975 für dieses Instrument adaptiert, weil sich einige seiner Schüler die Melodien nicht merkten. Vorher haben die Harmonikaspieler weit über 100 Jahre nach Gehör oder seltener nach Noten gespielt. Ich meine, das sollten sie auch heute noch lernen, zusätzlich zur Griffschrift. Wie das geht, erkläre ich auf (Suchbegriff harmonika nach noten), es ist gar nicht so schwer. Noch jeder meiner Schüler hat die Grundlagen in einer halben Stunde verstanden. Aber dann muss man es natürlich auch üben.
Selbstverständlich erkläre ich aber auch die Griffschrift im Internet, auf (Suchbegriff griffschriftlehre) finden Sie das.
Sie finden auch Anleitungen zum Selbst-Erstellen von Griffschrift aus normalen Noten. Entweder in Handarbeit - das empfehle ich allerdings nicht, es ist doch zu mühsam und fehleranfällig. Oder mit dem in meinem vorletzten Beitrag (Nr. 10) vorgestellten Programm Capella.
Zu diesem Notenschreibprogramm gibt es ein Script zur Umwandlung von Noten in Griffschrift. An der Entwicklung dieses Scripts durfte ich mitarbeiten, und es funktioniert bereits sehr gut. Sie können sogar Ihre Harmonika-Bauart und Ihren gewünschten Griffschrift-Typ wählen.
Sie schreiben einfach in Capella die Noten, möglichst in einem auf der Harmonika möglichen Satz, überprüfen durch Anhören die geschriebenen Noten auf Tippfehler, und lassen das Ganze vom Computer umwandeln. Etwas Nacharbeit bei der Begleitung, und fertig ist die Griffschrift. Eine genaue Beschreibung, wie das geht, finden Sie auf (Suchbegriff griffschriftscript).
Max Rosenzopf hat die Griffschrift für die Dreireiher entwickelt, heute wird aber überwiegend die Vierreiher verwendet. Für diese Bauart gab es bisher keine allgemein übliche, logische Bezeichnung der Basstasten. Wir haben daher in letzter Zeit logischere Bezeichnungen eingeführt, A – a – B – b – C – c – D – d für die äußere Reihe und die gleichen Buchstaben mit hochgestellter kleiner 2 (A² usw.) für die innere Reihe. Dieses System ist nach allen Richtungen beliebig erweiterbar, es passt daher für alle Bauarten der Steirischen. Ich werde es allerdings nicht schaffen, die etlichen hundert vorher bereits veröffentlichten Stücke in absehbarer Zeit nach diesem System zu ändern. Die alten Volkstanz-Griffschrift-Noten werden daher weiterhin im „unlogischen“ Rosenzopf-System im Internet zu finden sein. Ich hoffe, Sie verstehen das.
Vielfalt
Genau so werde ich es nicht schaffen, die Vielfalt unserer Volksmusik, die überwältigende Vielfalt unsere Volkstanzmusik auch nur annäherungsweise ins Internet zu stellen. Es gibt fast unendlich viele Melodien zu den Volkstänzen, weit mehr, als wir uns mit unseren Kennmelodie-verwöhnten Gehirnen vorstellen können. Unsere Volksliedwerke sind voll mit schönsten Melodien. Auch darüber habe ich einiges ins Internet gestellt, unter (Suchbegriff Dancilla Kennmelodie) ist es zu finden.
Zu den Suchbegriffen: Tippen Sie die Wörter in Google ein, ohne Anführungszeichen, groß oder klein geschrieben, und Sie finden schnell die gesuchte Seite.
Ich freue mich über Rückmeldungen, vor allem über Anregungen. Franz Fuchs